Druckindustrie braucht Kostensenkung

Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) weist die nun vorliegende Forderung der Gewerkschaft ver.di im Vorfeld der beginnenden Lohn- und Manteltarif- verhandlungen als absolut realitätsfern zurück. Die Gewerkschaft negiert damit komplett die existenziell schwierige Situation in den Betrieben der Druckindustrie.

Während andere boomende Branchen zum Teil zweistellige Wachstumsraten verzeichnen, kämpft die Druckindustrie mit Umsatzeinbrüchen, Insolvenzen und Personalabbau. Allein in den letzten zehn Jahren ging der Umsatz der Branche um mehr als 20 Prozent zurück. Die Branche verlor fast ein Drittel ihrer Betriebe mit über 60 000 Beschäftigten.

Kernprobleme der Branche sind das Abwandern von Marktanteilen von Print zu elektronischen Medien, der international harte Wettbewerb, die hohen Kosten und viel zu starre manteltarifliche Regelungen wie z.B. zur Maschinenbesetzung.

bvdm-Verhandlungsführer Dr. Wolfgang Pütz: „Die deutsche Druckindustrie erlebt erdrutschartige strukturelle Veränderungen. Angesichts der ver.di-Forderung, die der Branche zusätzliche Kosten aufbürdet, statt diese zu senken, steht die „Gretchen- frage“: Wird es für die Druckindustrie noch einen neuen Manteltarifvertrag geben? Relikte aus der Vergangenheit wie die 35-Stunden-Woche und Hilfsarbeiterlöhne über 12 Euro passen nicht mehr in diese schwierige Situation der Branche und in die Generaldebatte zu Mindestlöhnen.“

Die Arbeitgeber warnen die Gewerkschaft, mit ihren Forderungen die Betriebe und die Arbeitsplätze weiter zu gefährden. Die Unternehmen brauchen dringend deutliche Kostensenkung, um im Wettbewerb mit anderen Medien zukunftsfähig zu bleiben.
Am 13. April beginnen in Frankfurt am Main die Lohn- und Manteltarifverhandlungen in der deutschen Druckindustrie für die rund 160 000 Beschäftigten in 10 300 Betrieben.

Quelle: Bundesverband Druck und Medien e.V.

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