Produktioner in der Druckindustrie erfreuen sich offensichtlich nicht der allergrößten Beliebtheit bei den Druckereien. Ein Gespräch mit einem Hamburger Produktioner, in der vergangen Woche, machte dies einmal mehr deutlich. Mit einem aktuell zu vergebenden Druckauftrag hatte er es schwer, die optimale Druckerei für sein Projekt zu finden. Nicht ganz ohne Ironie stellt er die Frage: „Wie schlecht geht es einigen Druckereien wirklich, wenn Sie auf Druckaufträge von Produktionern lieber verzichten und Ihre Maschinen „ruhen“  lassen?“

Der Produktioner, als Fachmann/Fachfrau ist wohl manch einer Druckerei zu kompliziert (oder kompetent?) und bei der Abwicklung eines Druckauftrages zu „schwierig“ im Umgang. Produktioner in der Druckindustrie sind in der Regel Menschen, mit einer fundierten Ausbildung und entsprechender Berufserfahrung. Das ist Ihr Betriebskapital, das sie selbstverständlich einsetzten, da genau dies auch von Ihnen erwartet wird. Produktioner stehen in einer gewissen Verantwortung Ihren Auftraggebern gegenüber und haben, quasi als Auftrag, auch dessen Interessen zu vertreten.

Als Bindeglied zwischen dem Auftraggeber und der Druckerei sorgen Produktioner für einen reibungslosen Workflow und eine qualitativ sichere Produktion/Herstellung/Fertigung der Drucksachen. Freie Produktioner generieren Druckaufträge, oftmals aus der Industrie und dem Handel, und vergeben diese, natürlich gegen Provision, an Druckereien. Dieser „Provisionsaufschlag“ scheint allerdings, aus Sicht mancher Druckereien, in der verlangten Höhe nicht (mehr) gerechtfertig zu sein und in Zeiten, wo die Gewinnspannen immer geringer werden, fällt es dann um so schwerer, diesen trotzdem zu gewähren.

Doch sind diese Vorbehalte gegen Produktioner wirklich zu halten? Nein, sie sind es nicht. Gerade die „freien Produktioner“ leisten für kleine und mittelständische Druckereien so etwas wie „Vertriebsarbeit“. Diese Produktioner kosten nur dann Geld (Provision), wenn Sie auch der Druckerei Umsatz bringen. Das Fachwissen von Druckerei und Produktioner vereint, kann für alle Beteiligten nur von Vorteil sein. „Hahnenkämpfe“ und Mißgunst sind da ebenso unangebracht, wie Selbstgefälligkeit und mangelnde Wertschätzung dem Produktionspartner gegenüber. Produktioner und Druckereien stehen nicht auf verschiedenen Seiten. Das gemeinsame Ziel, eine einwandfreie Drucksache, sollte denn auch eine konstruktive Zusammenarbeit möglich machen. Sie ist sogar eine unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg.

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