Museum für Druckkunst Leipzig
28. Februar – 9. Mai 2010, Eröffnung: 26. Februar 2010, 19 Uhr

1910 von Gustav Kiepenheuer gegründet, avancierte der Verlag in der Weimarer Republik mit Autoren wie Anna Seghers, Bertolt Brecht, Georg Kaiser und Joseph Roth zu einem kulturellen Leitverlag des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit. Die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg spaltete auch den Verlag. Eine spannende Geschichte erzählt die parallele Entstehung und Entwicklung des Gustav Kiepenheuer-Verlags in Weimar und Kiepenheuer & Witsch (KiWi) in Köln.

Der KiWi-Verlag war in der DDR kaum bekannt, obwohl die Bücher seiner berühmten Hausautoren Heinrich Böll, Gabriel Garcia Márquez oder J.D. Salinger als Lizenztitel geradezu Kultstatus genossen. Hingegen avancierte der im Westen längst vergessene, von der Verlegerwitwe Noa Kiepenheuer weitergeführte Weimarer Privatverlag in den 1970er Jahren zum Zentrum der Leipziger „Verlagsgruppe Gustav Kiepenheuer“, dem u.a. die Verlage List, Dieterich und Insel angehörten.
Hundert Jahre nach der Gründung sind die beiden im geteilten Deutschland mehr oder weniger feindlichen Brüder in großen Verlagsgruppen aufgegangen. Gustav Kiepenheuer gehört zum Aufbau-Verlag und seit Anfang 2003 befindet sich in Leipzig nur noch das Archivgut, das im Staatsarchiv Leipzig verwahrt wird. Kiepenheuer & Witsch gehört zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, das Verlagsarchiv wurde mit dem Kölner Stadtarchiv 2009 vom Erdboden verschluckt.
Die Ausstellung ist in zehn Themenbereiche gegliedert, die die wechselvolle Geschichte der Kiepenheuer-Verlage vom Kaiserreich bis zur Auflösung in der Nachwendezeit nachzeichnen. Sie bietet Einblicke in das Wirken der beiden Verlegerpersönlichkeiten Gustav Kiepenheuer sowie Joseph Caspar Witsch und stellt legendäre Lektoren und auch Schriftsteller vor, die die Kiepenheuer-Geschichte auf besondere Weise prägten.
Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Kooperation des Museums mit der Buchwissenschaft der Universität Leipzig, dem Staatsarchiv Leipzig, der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig sowie der Pavillon-Presse Weimar und wird u.a. gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-17 Uhr, So 11-17 Uhr, samstags geschlossen
Sonderöffnungszeit zur Leipziger Buchmesse am Samstag, 20. März 2010, 11 bis 17 Uhr
Schließtage: 2. und 4. April 2010 (Karfreitag und Ostersonntag)

Führungen jeden Sonntag, 12 Uhr (außer 4. April, dafür 5. April 2010).
Das Begleitprogramm zur Ausstellung ist unter www.druckkunst-museum.de abrufbar.

Quelle: Stiftung Werkstattmuseum für Druckkunst

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