Wann Rollenoffset

So oder so drucken? Einkäufer von Drucksachen konnten sich in der Vergangenheit recht sicher sein. Ihre Kataloge, Broschüren oder Prospekte waren entweder dem Rollenoffset oder dem Bogenoffset zuzuordnen. Es gab klare Grenzen.

Doch der Konkurrenzdruck der Druckereien hat vieles verändert. Die Frage, wann Rollenoffset, auch bei kleineren Druckobjekten, wirtschaftliche Vorteile bringen kann, ist nicht mehr so einfach zu beantworten. Aber auch der Bogendruck gewinnt, bei sinkenden Auflagenhöhen und mit neuen XXL-Bogenmaschinen neue Marktanteile. Wer glaubt, Druckereien nehmen Aufträge nur nach strenger Kostenkalkulation an, kann sich gewaltig irren.

Druckerei-Kunden unter sich

Anfang dieses Jahres besuchte ich eine Fachmesse in München. In der Mittagspause wurde ich Zeuge eines interessanten Gesprächs. Zwei offensichtlich befreundete Verkäufer, verschiedener Unternehmen, ließen sich am Nebentisch nieder. Beide hatten Ihre Ausstellerkataloge dabei, auf die, die beiden dann auch schnell zu sprechen kamen.

Man unterhielt sich über das Layout, die Fotografen, welche die Fotos gemacht hatten und kam dann auch auf das Thema Druckereien zu sprechen. „Wir haben diesmal unseren Katalog im Rollenoffset drucken lassen“, sagte der eine. „Wir haben das einfach mal geprüft, ab wann Rollenoffset für uns interessant wird.“

„Und wie hoch war die Auflage“, hakte der andere nach? Die Antwort kam prompt: „11.000 Stück“. Und weil sein Gegenüber nicht gleich fragte, sagte er noch: „Dadurch haben wir eine Menge Geld gespart. Und schau Dir mal die Qualität an, ist doch prima – oder?“ Dabei schob er seinen Katalog über den Tisch. Der andere nahm diesen in die Hand, blätterte ein wenig darin und nickte. Ich konnte sehen, wie es in seinem Kopf arbeitete.

Gesprächen anderer unter diesen Umständen zuzuhören, ist nun nicht die ganz feine Art. Ich konnte aber nicht widerstehen. Schließlich sprachen die beiden ja „nur“ über geschäftliche und nicht über private Dinge. Also blieb ich, mit einem Rest von schlechtem Gewissen, einfach sitzen und war gespannt, wie es weitergehen würde.

Beim Nachtisch erklärte der eine dann dem anderen, wie es überhaupt dazu gekommen war, den aktuellen Katalog erstmals im Rollenoffset drucken zu lassen. Ausschlaggebend war der Besuch eines Außendienstmitarbeiters einer Rollenoffsetdruckerei gewesen.

Wann Rollenoffset? – Die Gretchenfrage und einige Antworten

Im Herbst letzten Jahres hatte dieser Druckereimitarbeiter den Chef meines Tischnachbarn besucht. Der Verkäufer machte seine Sache gut. Er verzichtet darauf, seine Druckhaus in den höchsten Tönen zu loben und sich in technischen Details zu verlieren. Er kam auf den Punkt. Drei wesentliche Argumente brachte er vor:

  1. Doppelt so hohe Maschinengeschwindigkeit, beim Vergleich von Rollenoffset zu Bogenoffset, bedeuten auch kurze Produktionszeiten. So würde die Werbeagentur des Unternehmens mehr Zeit haben, um bis zum Druckbeginn noch Änderungen an seinem Katalog vornehmen zu können.
  2. Ein optimaler Workflow bedeutet auch geringere Produktionskosten. Das werde sich auch im späteren Druckangebot der Druckerei deutlich zeigen.
  3. Kostenersparnis im Druck, ohne Qualitätsverlust, Reduzierung der Auflagenhöhe oder Verringerung des Seitenumfangs des Kataloges.

Das waren sie also, die drei Antworten auf die Kernfrage des Unternehmers, ab wann Rollenoffset für den anstehenden Messekatalog die bessere Alternative sein könnte.

Inzwischen waren meine beiden „Gesprächspartner“ beim Espresso angekommen. „Wenn ich das richtig verstehe“, sagte der eine, „dann habt ihr also die Druckerei und das Druckverfahren gewechselt?“

„Stimmt“, hörte ich den anderen sagen. „Und weißt Du, wann Rollenoffset so richtig interessant für uns wurde?“ Er beugte sich vor, lachte und wartete die Antwort seines Gegenüber erst gar nicht ab: „Als unser Chef begriffen hatte, dass er zukünftig bei jeder neuen Auflage mehrere Tausend Euro einsparen konnte!“

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photo credit: 0vlic0 via photopin cc

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