Traurig

Wer sich in der Medienwelt ein wenig auskennt, der weiß, wie schwer sich die Druckindustrie seit Jahren tut.

Um so mehr wird sich mancher die Augen reiben, wenn er die Überschrift dieses Artikels liest. Doch der Reihe nach. Was war geschehen? Am 05.05.2013, hatten wir auf der Business-Plattform XING einen Link zur aktuellen Geschäftslage in der Druckindustrie im April 2013 gepostet.

In diesem Artikel war u. a. zu lesen:

„Nach sieben Monaten in Folge mit positiven Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage ist der Wert im April in der Druckindustrie nun erstmals wieder negativ und um 6 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat auf minus 1 Prozent der Antwortsalden verschlechtert.“

Nur 54 Minuten nachdem wir diesen Artikel gepostet hatten, meldete sich die Verlegerin Monika Hartmann mit einem Kommentar zu Wort. Für alle, die nicht über einen XING-Account verfügen, ist hier noch einmal der Kommentar von Frau Hartmann nachzulesen:

Wir haben kürzlich mehrere Druckereien angefragt. Es ging um Jahresaufträge von 20.000 bis 50.000 Bücher. Mehr als 50 % der Druckereien fanden es nicht notwendig, zu antworten. 30 % nach 2-3 Wochen und nur ganz wenige machten sich die Mühe, sich mit unseren Wünschen auseinanderzusetzen. Da wundert mich der mäßige Geschäftsgang nicht wirklich …

Warum, wieso, weshalb?

Der Unmut der Verlegerin des Windsor Verlages ist wohl für jeden nachvollziehbar. Was bleibt ist die Frage: Warum hat sich die Mehrzahl der angefragten Druckereien so verhalten? War der zu vergebende Druckauftrag uninteressant? Wurde vielleicht bei den falschen Druckereien angefragt? War die Terminplanung zu eng angesetzt? Dreimal NEIN.

„Nicht unbedingt gut aber ein Einzelfall“, werden vielleicht manche sagen. Wirklich? Leider nein, wie auch im „gutenbergblog“ von Marc-Michael Schoberer im Oktober 2012 zu lesen ist. Sein entsprechender Artikel mit dem Titel „Nicht jammern, Service verbessern!„, lehnt sich sehr an die Erfahrungen von Frau Hartmann an.

Was bleibt zu sagen? Grundsätzlich darf man davon ausgehen, dass Druckereien natürlich an neuen Kunden und Aufträgen ein ureigenes Interesse haben. Schließlich verdienen sie Ihr Geld damit. Somit wäre es ein Fehler von Ignoranz zu sprechen. Das Druckereien im Tagesgeschäft oft viele Angebote versenden, von denen aber nur zu einem Bruchteil auch zu einem Auftrag führt, ist ebenfalls bekannt. Trotzdem macht es mehr als nachdenklich, von Seiten der Drucksacheneinkäufer immer wieder derartige Erlebnisse geschildert zu bekommen. Ein großes Fragezeichen bleibt.

Haben Sie Ähnliches erlebt?

photo credit: so-und-so via photopin cc

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