Layout Photos

Layouts selbst gestalten – Fotos

 

Es braucht keine Ausbildung, um gute Ideen für Layouts zu entwickeln. Doch es hilft. Wenn Autodidakten die Umsetzung ohne Fachkenntnisse versuchen, stellen sich wiederkehrend Fehler ein. Eine typische Fehlerquelle findet sich bei der Be- und Verarbeitung von Fotos.

 

Auflösung Print vs. Display

 

Nicht jedes Foto ist das gelungene Ergebnis aus Bildkomposition und Können. Mitunter gelingen auch Hobby-Fotografen großartige Aufnahmen. Selbst Profis benötigen mehr als einen Druck auf den Auslöser, um ein bemerkenswertes Bild zu schießen.

Was ambitionierte Laien mit Berufsfotografen verbindet, ist die meist umfangreiche und teure Ausstattung. Wird das Equipment dann noch vom Talent für den grafischen Aufbau der Motive begleitet, steht einer gelungenen Aufnahme kaum etwas im Wege. In der Theorie kann diese hervorragende Abbildung auch am Handy entstehen. Zur Veröffentlichung im Druck ist sie dennoch kaum geeignet. Der Grund hierfür liegt primär in der mangelnden Auflösung.

 

Handys und kleine Digitalkameras sind für den Alltagsgebrauch gemacht. Während die Digitalkamera noch gut geeignet ist, die Urlaubsfotos auf Papier zu bringen, ist die Auflösung der meisten Handys sogar dafür schon zu gering. Eine Spiegelreflex-Profikamera weist eine bedeutend höhere Auflösung auf als der Fotoapparat, der für wenig Geld im Elektronik-Supermarkt zu bekommen ist. Selbst dann nicht, wenn er von einem Hersteller mit klingendem Namen stammt.

Die Unterschiede werden spätestens bei Ausschnittsvergrößerungen sichtbar: Die Kantenschärfe geht verloren und in den Flächen entsteht das sogenannte Rauschen. Damit ist das Motiv für die Reproduktion im Druck kaum noch zu gebrauchen, auch wenn es am Display überzeugend wirkt.

 

Ein weiterer Pluspunkt für die Profikamera sind die lichtstarken (Wechsel-)Objektive. Bei der Spiegelreflexkamera steht für praktisch jede Situation das entsprechende Objektiv zur Verfügung. Hingegen muss das Smartphone mit einem einzigen Objektiv auskommen. Variationen in der Lichtstärke sind infolgedessen nur durch Verzicht auf Tiefenschärfe zu bekommen. Das kann für die Qualität kaum förderlich sein.

 

Bildbearbeitung für den Druck

 

Sogar mit Office-Software lässt sich ein Entwurf gestalten. Für die Weitergabe in einen Betrieb zum Druck ist das Ergebnis jedoch kaum zu nutzen. Farben werden nicht für den Druckprozess separiert und viele Features, die für eine gelungene Druckvorlage notwendig sind, fehlen in diesen Programmen vollständig. Um beispielsweise ein Produkt wirksam zu präsentieren, sind häufig Freisteller notwendig.

Unter einem Freisteller versteht der Fachmann die Loslösung des Motivs vom Hintergrund. Bei einfachen geometrischen Figuren mag das noch unproblematisch erscheinen. Sind die Formen jedoch komplexer, werden besondere Techniken unverzichtbar über welche die mitgelieferte PC-Software in der Regel nicht verfügt. Als Beispiel mögen die Speichen eines Fahrrades dienen: Der Hintergrund muss auch zwischen den Radspeichen entfernt werden – ein Vorhaben, das mit der Funktion »Ausschneiden« unerreichbar bleibt.

 

Vollkommen überfordert sind Büro-Software und mitgelieferte Bildbearbeitungsprogramme beim Composing: Werden Einzelmotive zu einem Gesamtbild zusammengefügt, stehen dafür in den Profiprogrammen spezielle Tools zur Verfügung, die beispielsweise Transparenzen erlauben.

Diese Techniken helfen, eine natürliche Anmutung zu erzeugen. Licht und Schatten lassen sich nachträglich einarbeiten und gestalten. Das Motiv wirkt überzeugend. Wer die Kosten für den Marktführer aus dem Hause Adobe scheut, kann zu dem kostenlosen und leistungsstarken Nachahmerprodukt aus der Linux-Welt greifen, doch beim kommenden Aspekt muss auch dieses Produkt zurückstecken.

 

Farbraum Druck und Monitor

 

Um Speicherplatz zu sparen, fertigen Kameras gleich welcher Preisklasse Fotos im Farbraum RGB an. Hierbei handelt es sich um die sogenannten Lichtfarben, vergleichbar mit Sonnenlicht oder dem Monitor. Für den Druck ist dieser Farbraum nicht geeignet. Hier kommt die subtraktive Farbmischung zum Einsatz: in der einfachsten Form aus den Farben Cyan (C), Magenta (M), Yellow (Y) und Schwarz (K). Bevor ein Foto farbig gedruckt werden kann, erfährt es in jedem Fall eine Umrechnung aus dem Farbraum RGB in den Farbraum CMYK.

 

CMYK (subtraktive Farbmischung) – Episode 128

Was so einfach klingt, birgt reichlich Tücken: Nicht nur, dass beide Farbräume unterschiedlich groß sind, sie sind ebenfalls zueinander verschoben. Das hat zu Folge, dass in beide Farbräumen Farbtöne beinhalten, die im jeweils anderen Farbraum nicht darstellbar sind. Das Ergebnis kennt wohl mancher aus der Praxis: Am Monitor betrachtet strahlte das Bild in kräftige Farben, gedruckt wirkt es eher matt und dunkel.

 

Hier ist das Programm von Adobe kaum zu übertreffen: Beim Ergebnis der Umrechnung in einen anderen Farbraum liegt PhotoShop bis heute unangefochten auf dem ersten Platz. Nicht nur, dass bereits in der ausgelieferten Form verschiedene Farbprofile für unterschiedliche Drucktechniken und Länder vorhanden sind, die Profile lassen sich auch mithilfe von Messungen und Eingaben auf den von der jeweiligen Druckerei genutzten Maschinenpark individuell erweitern und optimieren. So erzielen Druckereien und Druckvorstufen erstklassige Ergebnisse.

 

Zusammenfassung und Fazit

 

Hier wurde nur von den Problemen bei der Verarbeitung von Motiven für den Druck in CMYK gesprochen. Layouts können jedoch weitere Farbtöne aus der Sonderfarbenpalette vorsehen, was stets zu einem außergewöhnlichen Druckergebnis führt. Mit Ausnahme von speziell dafür entwickelten Programmen kann das keine Software leisten. Zwar sind auf dem Markt Alternativen verfügbar, die bedeutend kostengünstiger sind als die in den professionellen Druckvorstufen und Grafikstudios eingesetzten Programme, doch insgesamt erreichen sie nur teilweise die machbare Qualität.

 

Die Frage bleibt: Muss wirklich jedes Layout vom Profi erstellt werden? Vermutlich nicht. Für die Einladungskarte zur Geburtstagsfeier der Kinder in kleiner Auflage sind verschiedene Programme einsatzfähig. Je hochwertiger das fertige Produkt jedoch sein soll, desto eher ist der Weg zum Profi angeraten.

Am besten bereits vor der Auftragserteilung: Schon mancher hat eine bittere Enttäuschung erlebt, weil sein fertiges Produkt nicht seinen Vorstellungen entsprach. Lag die schlechte Qualität der bildhaften Darstellung jedoch an der geringen Auflösung der gelieferten Bilder, ist die Druckerei im Falle einer Reklamation kaum in Anspruch zu nehmen. Erst recht nicht, wenn der Auftrag zum Online-Druck erteilt wurde. Auch beim Layout ist Fachberatung unverzichtbar und unter dem Strich oft sogar preiswerter.

Index:

Was beim Layout in Heimarbeit alles schief gehen kann – Teil 1: Photos

Was beim Layout in Heimarbeit alles schief gehen kann – Teil 2: Typografie

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photo credit: Günther Ramm via photopin cc

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