Nicht die Technik an sich schränke die Produktionsgeschwindigkeiten im Finishing ein, sondern das gewählte Prinzip, behauptet der Systemlösungsanbieter für die Druckweiterverarbeitung.

Wenn wir aus bestehenden Schemas ausbrechen und mit anderen Ansätzen arbeiten, öffnen sich uns ungeahnte Möglichkeiten,

so der Wortlaut in der aktuellen Ausgabe Nr. 71 der Ferag Kundenzeitschrift Info. Auf der Drupa 2008 stellt Ferag mit einer Weltpremiere im Polybagging unter Beweis, wie sich dank neuer Denkweisen bisher als unüberwindbar gegoltene Grenzen sprengen und die Felder der physikalischen Leistung viel weiter abstecken lassen.

Neben den grossen Fortschritten in der Technik gewinnen neue Produktformen und Geschäftsmodelle deutlich an Stellenwert. Eine ihrer vornehmlichen Aufgaben sieht Ferag demnach darin, die Marktbedürfnisse in ihrer Gesamtheit zu begreifen. Daraus werden zukunftsoffene Lösungen abgeleitet, die entwicklungsfähig sind und Verlagen und Druckereien Rentabilität, Investitionsschutz und die Nutzung des vorhandenen Wertschöpfungspotenzial zusichern sollen.

Die vollautomatische Umstellung Pre Tronic CV und die Qualitätsüberwachung mit Quality Eye auf der Sammelhefttrommel Uni Drum sind die Schwerpunktthemen der Drupa 2008. Aufgrund der einfachen Funktionen und des stets richtungskonformen Papiertransports sind auf der Uni Drum seit jeher die Vor-aussetzungen für kurze Umstellvorgänge und eine hohe Anlaufqualität mit sehr schnellem Erreichen der maximalen Produktionsgeschwindigkeit geschaffen. Somit werden mit der Sammelhefttrommel Uni Drum vom unteren bis in den obersten Auflagenbereich Nettoleistungen bei minimalen Stückkosten erzielt, wie sie nur mit dem rotativen Verarbeitungsverfahren möglich sind. Mit der auf der Drupa 2008 eingeführten zentralen Formatumstellung Pre Tronic wird die Produktivität des Systems jetzt noch einmal signifikant gesteigert.

Ihre traditionelle Verpflichtung gegenüber den Zeitungsproduzenten manifestierte Ferag mit einer Produktionslinie, die weit mehr als lediglich auf die klassische Zeitungsverarbeitung ausgerichtet ist. Zusätzliche Komponenten für das Schneiden und Heften sowie die systemweite Formatumstellung mit Pre Tronic N erlauben neben der Zeitungsverarbeitung die wirtschaftliche Produktion hochwertiger Magazine und Werbeprodukte mit unterschiedlichen Formaten bei schnellsten Einrichtvorgängen. Diese weitergehende Nutzung der Produktionskapazitäten wird im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit von Verlagen und Druckereien in Zukunft zu einem zunehmend wichtigen Geschäftsbereich.

Das neue, in Eigenentwicklung entstandene Qualitätsüberwachungssytem Quality Eye sichert die einwandfreie Produktqualität bei stabiler Produktion. Quality Eye beruht auf der kameratechnischen Bilderkennung und identifiziert die Falzbogen über einen festgelegten Ausschnitt im Druckbild. Quality Eye überwacht zugleich die korrekte Auflage der Signaturen auf den Reiterelementen der Uni Drum.
Mit Poly Stream feierte auf der Drupa 2008 das Polybagging der 30 000-er Leistungsklasse Weltpremiere. Gemäss Ferag gewinnt diese Vertriebsform vor allem im angelsächsischen Raum an Bedeutung. Allerdings haben die ungenügende Produktivität und Wirtschaftlichkeit der bislang auf dem Markt angebotenen Systeme das Wachstum stark eingeschränkt. Es ist im Wesentlichen die Folienverschweissung, welche bei bekannten Polybagging-Linien den Geschwindigkeiten bereits früh Grenzen setzt. Ferag hat denn auch hier einen vollkommen neuen Ansatz gewählt, womit Poly Stream die Leistungen bisheriger Systeme um das Dreifache übertrifft. Dank der im Poly Stream erstmals realisierten Integration der Repair-Funktion in den Zusammentragprozess bringt die neue Polybagging-Linie von Ferag im Weiteren eine deutliche Steigerung der Produktionsstabilität und Produktqualität in den Prozess.
Ferag wies auf der Drupa 2008 auf den grossen Leistungsumfang ihres Steuerungskonzeptes mit dem Line Master einerseits und dem Postpress Management System andererseits hin. Thema war ausserdem die Workflow- Integration im Rahmen von Prime Network und der mit dieser Initiative angestrebten Standardisierung von Schnittstellen. Im Interesse einer einfachen und noch effizienteren Bedienung hat Ferag das Benutzer- Interface der Liniensteuerung Line Master grundlegend neu gestaltet. Die Bedienung erfolgt an zwei Monitoren für den Einsteckprozesses einerseits und die Paketherstellung andererseits. Alle Komponenten, die Betriebszustände und der aktuelle Produktionsfortschritt sind auf der neu gestalteten interaktiven Oberfläche klar visualisiert. Auf einem dritten Bildschirm werden die Informationen zur aktuellen und nachfolgenden Einsteckproduktion mit der Belegung der Anlegestationen angezeigt.
Die Initiative Prime Network hat sich zum Ziel gesetzt, die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Bereichen in Verlag und Druckerei von Zeitungshäusern auf der Grundlage eines Standards festzulegen und so die Prozesse weitgehend zu automatisieren. Ferag ist an dieser Arbeit massgeblich beteiligt. Bisher wurden die drei Schnittstellen Postpress Planning and Control, Postpress Tracking und Postpress Library definiert, welche die Integration der Weiterverarbeitung in ein Druckereileitsystem (ABB, EAE, MAN Roland/PPI Media) ermöglichen.

Quelle: Ferag

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