Kleinauflage – Besser auch dafür eine Druckerei

Vermutlich denken nur wenige an eine Druckerei, wenn es darum geht, eine Kleinauflage herzustellen. Wo die Kleinauflage endet, darüber lässt sich streiten.

Tatsache ist jedoch, dass mit steigender Auflage die Kosten nur minimal zunehmen. Einrichtungszeiten der Druckmaschinen verschlingen einen Großteil der Ausgaben, genau wie die Herstellung der Druckform. Hier gelten feste Parameter. Ob dann 1.000, 10.000 oder 100.000 Stück hergestellt werden, macht auf der Rechnung keinen deutlich spürbaren Unterschied. Als echte Kleinauflage gilt unbestritten eine Auflagenhöhe von 1. Ich möchte Ihnen aus meinem Alltag einige Beispiele vorstellen, die es trotz der Kleinauflage unverzichtbar machen, eine Druckerei aufzusuchen.

Tanztee der Senioren als Kleinauflage

Druckereien bieten mehr Services als nur den Auflagendruck. Häufig sind hier Maschinen anzutreffen, über die der Privatmann nicht verfügt. Wenn es sich zum Beispiel um großformatige Druckprodukte in Kleinauflage handelt. Mein Drucker druckt bis DIN A4. Für das Tanzvergnügen einer sozialen Einrichtung sollte nun ein Ankündigungsplakat entstehen. Ziel war es, nicht nur die bereits vertrauten Senioren zu erfreuen, sondern auch neue Mitglieder auf den Seniorentreff aufmerksam zu machen.

Neben Ankündigungen im Lokalanzeiger war ein Plakat in den Fenstern der Einrichtung geplant. Das Fenster befindet sich im Hochparterre und von der Zielgruppe erwarteten wir nachlassendes Sehvermögen. »Groß« hieß also die Maxime, wenn wir die Senioren erreichen wollten. Eine zurückhaltende Bildgestaltung ließ Raum für Schriftgrößen über 200 pt auf einem Plakat im Format DIN A0. Sobald es angebracht war, überprüfte ich vor Ort die Wirkung: Bis weit über den Platz war unsere Ankündigung lesbar. Ohne den Digitaldruck von der Rolle wäre diese Kleinauflage nicht machbar gewesen. Die Kosten lagen innerhalb des Budgets der karitativen Einrichtung.

Klitzeklein – Kleinauflage im Kindergarten

Als weiteres Beispiel aus der Praxis soll die Elterninformation einer Kindertagesstätte dienen. Dort werden Kinder im Alter ab 3 Jahren betreut. Eltern so junger Kinder haben einen erhöhten Informationsbedarf: Was geht wie, wie kann ich mich in der Elterninitiative engagieren, wie verläuft das Essen, was erleben die Kinder über den Tag und vieles mehr. Berechtigte Fragen, die sorgsame Antworten erfordern. Jahr für Jahr wiederkehrend. Um zumindest das Gros der Fragen im Vorfeld zu beantworten, entschied man sich für eine Info-Broschüre. Auflagenhöhe der Kleinauflage: 45 Stück. Immerhin musste man bedenken, dass sich in Zeiten des Umbruchs von Kinderbetreuung in den kommenden Jahren erhebliche Änderungen ergeben und mehr als 40 Kinder betreut diese Einrichtung nicht.

Der Inhalt war rasch definiert und die Druckvorlage für die Kleinauflage erstellt. Das Format wurde in Anlehnung an das Pixie-Buch gewählt, eine Größe von 10 mal 10 cm, die Eltern wie Kindern vertraut ist. Um Farbe ins Spiel zu bringen, wählten wir einen Umschlag aus Color-Papier, für den Inhalt weiß. Alles wurde ausgeschossen am Kopierer einer Druckerei hergestellt. Die anschließende Bindung mit Heftklammern, der Mittenfalz und zuletzt der Beschnitt der Kanten führten zu einem professionellen Erscheinungsbild, das ohne die Weiterverarbeitung der Druckerei nicht machbar gewesen wäre. Im Folgejahr benötigten wir 7 weitere Exemplare, da niemals alle Kinder gleichzeitig die Einrichtung wechseln. Ein Anruf genügte, um diese Kleinauflage erneut herzustellen.

Der Kegelverein »Alle Neune« und die Kleinauflage

Dieses Beispiel ist zwar fiktiv, dennoch nicht weniger nah an der Realität: Der Kegelverein ist erstmalig in seiner Geschichte eingeladen, an einem bundesweiten Wettbewerb teilzunehmen. Selbstverständlich will man die Zusammengehörigkeit mit Vereinskleidung darstellen, die allerdings noch nicht existiert. Die eilig einberufene Mitgliederversammlung beschließt, dass T-Shirts mit dem Vereinslogo hergestellt werden sollen. Sowohl für die Spieler als auch für die begleitenden Unterstützer, denn – da ist man sich sicher – jedes Team ist nur so gut, wie sein Support. Unser Vereinsvorsitzende kennt den T-Shirt-Druck aus einem nahegelegenen Einkaufszentrum und weiß, dass das feingliedrig gestaltete Vereinsemblem dort nicht reproduziert werden kann. Schweren Herzens nimmt er den Gang in eine Siebdruckerei auf sich und ist erfreut von der Preisauskunft. Auch T-Shirts will man dort gern anbieten. Da aber hat der Vorsitzende die Rechnung ohne seine Frau gemacht! Die nämlich weigert sich, ein unvorteilhaftes T-Shirt zu tragen. Außerdem ist ihr ständig kalt und sie möchte als Supporterin eine Jacke bekommen. Dann gibt es noch Frau K., die beste Spielerin des Vereins. Daran hat sich auch durch ihre Niederkunft vor 8 Monaten wenig geändert und sie ist gern bereit, den Verein nach Kräften zu unterstützen. Jedoch nicht ohne die Begleitung ihres Mannes, der schon immer ihr bester Motivator war und Baby K. kann unmöglich allein zu Hause bleiben.

Für unseren Vereinsvorsitzenden ergibt sich nun folgende Kleinauflage:

3 T-Shirts in Größe XL

4 T-Shirts in Größe L

3 T-Shirts in Größe M

für die Spieler mit Vereinslogo und -namen sowie

1 Jacke

6 T-Shirts in Größe M

3 T-Shirts in Größe L

1 Strampler

für die Unterstützer mit Vereinslogo, -namen und zusätzlichem Schriftzug »Support«. Für die T-Shirts greift der Verein gern auf das Angebot der Druckerei zurück, Jacke und Strampler werden aus dem Eigenbestand gestellt. Für die Siebdruckerei kein Problem: Zuerst wird für den Support gedruckt, dann das Sieb an den Stellen gefüllt, die das Wort »Support« bilden und dann die Spieler T-Shirts gedruckt. Zuletzt muss auch der Vereinsname weichen, weil ein Strampler kaum die entsprechende Druckfläche hergibt. Gesamtkosten: erfreulich preiswert. Qualität: 1 A.

Kleinauflage ist kein Problem

Auch wenn die angeführten Beispiele spezielle Situationen und überschaubare Budgets als Grundlage aufweisen, ist die Kleinauflage häufiger anzutreffen als gedacht. Neben Ausstellungen und Messen wirken auch Präsentationen mit Drucken in Kleinauflage bedeutender. Start-up-Unternehmen können zu Beginn ihrer geschäftlichen Tätigkeit meist noch nicht absehen, wohin ihr Weg führt und entscheiden sich aus diesem Grund für die Kleinauflage. Nicht zuletzt kann auch der Andruck als Referenz für den späteren Auflagendruck als Kleinauflage angesehen werden. Auflagenhöhen bis 500 Stück sind begehrt. Vom Buch über die selbst verlegte CD, von Bekleidung bis hin zur Broschüre reicht die Kleinauflage. Deshalb finden sich auch mehr und mehr Unternehmen, die gezielt mit der Kleinauflage auf sich aufmerksam machen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Neben der fachlichen Beratung erhält der Auftraggeber Drucke in höchster Qualität, die am heimischen Endgerät nicht herstellbar sind. Professionelle Weiterverarbeitung vollendet den Druck. Im Ergebnis liegt ein Produkt vor, das denen, die in großer Auflagenhöhe hergestellt wurden, in Nichts nachsteht.

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