Die Südtiroler Druck- und Verlagsgruppe Athesia übernimmt die im Konkurs befindliche Druckerei WUB in Innsbruck doch nicht. Klagen stehen im Raum.

Schwerer Schlag für die Wagner’sche Univ.-Druckerei GmbH (WUB) in Innsbruck, die zur insolventen deutschen Druckereigruppe Arquana gehörte, 100 Mitarbeiter beschäftigt und seit Februar ebenfalls in Konkurs ist: Zwei Monate lang war mit der Südtiroler Athesia über eine Übernahme der Firmenaktivitäten verhandelt worden, bis unterschriftsreife Verträge vorlagen.

Die Führungskräfte wurden von der Athesia bereits „an Bord“ begrüßt, die Athesia bestellte auch bereits Druckpapier und organisierte Versicherungsschutz für die WUB. Doch dann, von einem Tag auf den anderen, erklärte die Athesia den Deal für geplatzt.

Innsbrucks Bürgermeisterin Hilde Zach ist darob „maßlos enttäuscht und empört“. Geschäftsführer Günther Kristen sieht einen massiven Zeitverlust, weil man die Gespräche mit anderen Interessenten aufgrund der konkreten Absichtserklärungen der Athesia auf Eis gelegt habe.

Masseverwalter Stefan Geiler („das ist wie bei einer Hochzeit, zu der man hingeht und dann nein sagt“) stellt jetzt Klagen gegen die Athesia in den Raum, die die Gläubiger in den nächsten Tagen beschließen könnten. Es geht um Schadenersatzklagen, aber auch um Klagen auf Vertragszuhaltung. Zudem werde man fieberhaft wieder mit anderen Interessenten verhandeln.

„Empörung ist groß“

Bürgermeisterin Zach ärgert sich, dass selbst bei einer Rettung der WUB sich die Athesia als Konkurrenzbetrieb einen Vorteil verschafft habe, weil sie jetzt zwei Monaten alle Bücher, Budgetansätze und Businesspläne der WUB prüfen konnte. Ob das die eigentliche Absicht der Athesia war und das Interesse nur ein Scheininteresse? Zach: „Ich kann nicht hellsehen, aber es ist eine Tatsache, das die Athesia alles ganz genau durchleuchtet hat. Meine Empörung ist groß.“

Quelle: Wirtschaftsblatt

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