In wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann Benchmarking, also der Vergleich der eigenen Leistung mit der Leistung anderer Marktteilnehmer anhand von Kennzahlen, einen wichtigen Orientierungsrahmen für die Unternehmensleitung bieten. Mit der Frage, wie Geschäftsführer der Druck- und Medienbranche die Leistungen ihrer Unternehmen vergleichen und dabei voneinander lernen können, die eigenen Leistungen zu optimieren, beschäftigte sich der Wirtschaftsausschuss des Bundesverbandes Druck- und Medien e.V. (bvdm) auf seiner Herbstsitzung Anfang November. Unter der Leitung von Thorsten Anhalt (Fries Printmedien, Köln) und Ernst Zoller (C. H. Beck, Nördlingen) diskutierten die Unternehmer in Mainz die verschiedenen Ausprägungsformen und Möglichkeiten des Benchmarking.

Es ist schwierig, vernünftige Benchmarks zu erlangen, da oft unterschiedliche Maschinenausstattungen und strategische Ausrichtungen bei der Interpretation der Kennzahlen zu berücksichtigen sind. „Ein gangbarer Weg ist es, bilaterale Kennzahlenvergleiche mit Kooperationspartnern durchzuführen“, führte Zoller in diesem Zusammenhang aus. In der weiteren Diskussion wurde deutlich, dass der diskrete Umgang mit den zur Verfügung gestellten Informationen eine elementare Voraussetzung ist, um sich offen austauschen zu können. „Das wiederum setzt Vertrauen zwischen den Beteiligten voraus“, meint Zoller. Deshalb lässt sich Benchmarking am besten im Rahmen bilateraler Gespräche umsetzen. Anhalt stellte ergänzend fest, dass „die Offenheit erleichtert werde, wenn die Partner nicht in direktem Wettbewerb stehen“, was in der Regel eine räumliche Entfernung notwendig macht.

Da kein Unternehmen dem anderen gleicht, müssen für verschiedene Fragestellungen meist unterschiedliche Benchmarking-Partner gesucht werden. Der Wirtschaftsausschuss regte an, dass die Druck- und Medienverbände unter dem Dach des Bundesverbandes Druck- und Medien die Kontaktaufnahme unterstützen, indem sie bei ihren Veranstaltungen eine entsprechende Plattform für die interessierten Partner zur Verfügung stellen. Die Umsetzung der Kennzahlenvergleiche aber ist und bleibt unternehmerische Aufgabe.

Als Gastredner referierte Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft e.V. (ZAW) über die Entwicklung der Werbemedien in Deutschland. Nickel bezeichnete „die Platin-Zeiten des Werbemarktes“ als vorbei. Er warnte vor den Folgen der schrumpfenden Bevölkerung, indem er es auf die einfache Formel brachte: „Weniger Einwohner bedeuten weniger Mediennutzer und somit weniger Käufer von Printmedien“. In seinem Fazit stellte Nickel fest, dass der Werbemarkt weiter schrumpfen werde. Gedruckte Medien verlieren an Menge und Werbegeld. Print werde aber trotz aller Veränderungen weiterhin in der Werbung dominant bleiben.

Quelle: Bundesverband Druck und Medien e.V.

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