Der Berner Druckmaschinenhersteller Wifag soll an die deutsche Konkurrenz Manroland verkauft werden. Details sind offen.
Die tief in der Krise steckende Maschinenfabrik Wifag in Bern sucht seit dem vergangenen November nach einem möglichen Käufer. Gestern teilte die Wifag nun mit, dass mit dem deutschen Konzern Manroland eine Absichtserklärung für einen Verkauf unterzeichnet worden sei. Die Verhandlungen sollen im Frühling zu einem Vertragsabschluss führen. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Manroland ist hinter Marktführer Heidelberger Druck weltweit der zweitgrösste Hersteller von Druckmaschinen und beschäftigt rund 8000 Mitarbeitende.

Bern als Standort bleibt
In der Absichtserklärung sei enthalten, dass Bern als Standort beibehalten werden soll, sagte Wifag-Sprecher Ruedi Müller-Beyeler. Klar sei aber, dass in Bern künftig keine neuen Druckmaschinen mehr hergestellt würden. Wie viele von den heute noch verbleibenden rund 270 Stellen in Bern erhalten werden können und was die Leute am Standort Bern künftig tun werden, sei noch offen. Es ist jedoch zu befürchten, dass in Bern weitere Stellen abgebaut werden. Das oberste Ziel sei aber nach wie vor, dass so viele Stellen wie möglich erhalten blieben, betont der Sprecher.

Mit diesen und weiteren Fragen wolle man sich nach den Verkaufsverhandlungen mit dem neuen Eigentümer auseinandersetzen. Die Wifag hat im vergangenen Herbst den grössten Stellenabbau in ihrer Geschichte bekannt gegeben. Von den insgesamt 650 Stellen wurden 300 abgebaut. Momentan werden in den Produktionshallen im Berner Nordring noch die letzten Bestellungen von Druckmaschinen abgearbeitet. Möglich ist, dass nach dem Verkauf an Manroland noch eine grössere Serviceabteilung für die heute in Betrieb stehenden Druckmaschinen am Standort Bern bleibt.

Attraktive Perspektiven
Die Wifag-Führung ist überzeugt, dass sich mit dem Zusammenschluss mit der weltweiten Nummer 2 für die Wifag attraktive Perspektiven ergeben würden, obschon Details heute noch nicht geklärt sind. Für die Berner erwies es sich als Glücksfall, dass im vergangenen Jahr die Fusion zwischen dem ebenfalls angeschlagenen Marktführer Heidelberger Druck und Manroland gescheitert war. Ansonsten wäre die Kauflust von Manroland wohl weit weniger gross gewesen.

Quelle: Berner Zeitung

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