Vielleicht stammt es aus Ihrer eigenen Feder oder Sie stehen aus anderen Gründen das erste Mal vor der Anforderung: Welche Kriterien sind festzulegen, wenn Sie ein Buch layouten? Die wichtigsten Fragen haben wir für Sie aufgelistet. Selbstverständlich auch die Antworten.

Schritt für Schritt zum perfekten Buchlayout

  • Welches Format?
  • Welche Bindung?
  • Welches Papier für welches Produkt?
  • Welche Schriften wählen?

Für dieses anspruchsvolle Thema scheinen vier Fragen wenig. Immerhin finden Sie einschlägige Fachliteratur zur Problemstellung »Wie layoute ich ein Buch?« meterweise in den Regalen der Buchhandlungen. Doch bei dem ältesten Druckprodukt, das wir kennen, sind dies die zentralen Themen.

 

Miniatur versus Großformat

 

Die Frage nach dem richtigen Format entscheiden der Inhalt und seine Bestimmung: Kunstdrucke en miniature? Keine gute Idee. Immerhin geht es bei Bildern um die detailreiche Darstellung. Vieles geht verloren, wenn das Format zu klein gewählt wird. Darüber hinaus müssen Sie im Layout ungenutzte Fläche einplanen, damit die Motive zur Geltung kommen. Dieser Rand darf gern umlaufend sein. Zum einen erhält das Sujet so einen Rahmen und ganz nebenbei erreichen Sie einen zusätzlichen Nutzen: Es verschwinden keine Bildteile im Falz.

Der Leser wird dies zu schätzen wissen. Gerade dann, wenn aus Kostengründen zum Paperback gegriffen wird, steht dieser Raum häufig nicht mehr zur Verfügung. Die Folge: Die Bindung bricht durch den Gebrauch auf. Das Taschenbuch ist zwar für den kurzlebigen Nutzen konzipiert, dennoch ist es ohne Sollbruchstelle herstellbar.

 

Andere Formatfragen richten sich nach der geplanten Verwendung des Buches. Soll es den Leser stets begleiten? Dann ist ein gängiges Format empfehlenswert. Der Fachhandel hält Schutzhüllen bereit, die sich an Standardformaten orientieren und dem Buch eine lange Lebensdauer verschaffen. Ebenso sind viele Taschen so konzipiert, dass sich die üblichen Formate bequem darin verstauen lassen.

Soll Ihr Buch – zum Beispiel ein Nachschlagewerk – den Leser ständig begleiten, wählen Sie ein Format, das sich dieser Konfektionierung anpasst. Außergewöhnliche Werke hingegen dürfen gern ein hervorstechendes Format aufweisen.

 

Bindung und Kosten

 

Je aufwendiger Ihr Buch hergestellt ist, desto größer auch der Einfluss auf die Herstellungskosten. Wirklich preiswerte Bücher zeichnen sich nicht zwingend durch einen wertlosen Inhalt aus. Doch bei der Bindetechnik wurde sicher gespart. Es kommt dabei nicht allein auf die Frage an, ob es ein Paperback oder Hardcover werden soll. Beide Produkte sind in unterschiedlichen Preisklassen herstellbar. Die Frage nach der Bindung müssen Sie deshalb dringend mit dem Auftraggeber besprechen. Ist das Budget begrenzt, ist ein Mittelmaß zwischen Papierqualität und Bindung empfehlenswert.

Dürfen Sie hingegen auch höhere Beträge ansetzen, machen Sie das Buch zu einem Kunstwerk: Prägungen, Folienkaschierung, Goldschnitt und vieles mehr sorgen nicht nur für einen besseren Abverkauf, sie zeugen ebenso von Wertigkeit. Nicht ohne Grund sind Jubiläumsausgaben stets in hervorragender buchbinderischer Qualität hergestellt. Der Einband ist schließlich das Erste, was der Leser in Händen hält. Kann dieser durch Anblick und Haptik überzeugen, wird er sich interessiert dem Inhalt zuwenden.

 

Vielfalt Papier

 

Papier ist eine Welt für sich. Die Menge der unterschiedlichen Papierarten ist Legion und täglich kommen neue hinzu. Andere hingegen verschwinden vom Markt. Holzhaltiges Papier ist heute seltener erhältlich. Bütten dagegen existiert noch immer. Es wird jedoch kaum mehr für den Buchdruck eingesetzt. Bei Fragen bei der Papierwahl treffen Sie in diesen Bereichen Entscheidungen:

 

  • Grammmatur – wie viel wiegt das fertige Buch und welchen Umfang erhält es?
  • Opazität – ist das Papier geeignet, das Durchscheinen der Rückseite eines Blattes zu vermeiden?
  • Gestrichen oder ungestrichen – diese Frage orientiert sich vornehmlich an der Frage dessen, was gedruckt wird: Gestrichenes Papier ist extrem glatt. Es eignet sich zum Beispiel für Bilder sehr gut. Allerdings kommt es durch die geglättete Oberfläche zu Lichtreflexen, die beim Lesen stören.
  • Farbigkeit – weißes Papier reflektiert sehr stark, eine leichte Tönung empfinden viele als angenehm, und manchmal darf es sogar bunt sein.

Neben diesen »einfachen« Unterscheidungsmerkmalen bei der Papierqualität kommt es stets auf den Verwendungszweck an. So kann eine Kombination von gestrichenem und ungestrichenem Papier sinnvoll sein, wenn Ihr Layout eine Einteilung in einen Bildteil und einen Leseteil erlaubt. In diesem speziellen Fall kann der Mix beide Ansprüche besser befriedigen. Sind Ihre Motive jedoch verstreut im Buch vorzufinden, nutzen Sie ein Papier, das beiden Anforderungen gerecht wird.

Beraten Sie sich ausgiebig mit Ihrer Druckerei zu diesem Thema. Ein »Standard-Papier« für alle Fälle existiert nicht.

 

Schriftart gleich Lesbarkeit

 

Grundsätzlich gilt: Bücher werden mit Serifenschriften gedruckt. Die kleinen Ausläufer der Lettern vornehmlich auf der Schriftlinie geben dem Auge Halt. Je anspruchsvoller der Text ist, desto dringender ist zu einer solchen Schrift zu raten. Möchten Sie das Schriftbild dennoch prätentiös gestalten, greifen Sie in die Trickkiste der Setzer: Initiale – also der erste Buchstabe eines Abschnitts oder Kapitels – dürfen gern aus dem Fundus der Auszeichnungsschriften stammen. Ebenso schadet es Headlines und Kapitelüberschriften nicht, vom übrigen Erscheinungsbild abzuweichen.

Selbstverständlich bezieht sich dies gleichfalls auf den Buchtitel. Trotzdem verhält es sich bei der Wahl der Schrift ähnlich wie bei dem Kleingedruckten eines Vertrages: Sie können ein Buch auch so gestalten, als wollten Sie nicht, dass es gelesen wird. Gesteuert wird dies vornehmlich über die gewählte Schriftart.

 

Neben der Schriftart zählen Laufweite und Durchschuss zu den entscheidenden Kriterien, die Berücksichtigung finden müssen, wenn Sie sich die Frage beantworten »Wie layoute ich ein Buch?« Wenn Sie schon einmal ein Buch in den Händen gehalten haben, bei dem auf diese Eigenschaften keine Rücksicht genommen wurde, werden Sie wissen, um was es geht: Statt klarer Linienführung verkommt der beste Text zur buchstäblichen Bleiwüste. Ein paar Seiten Umfang mehr würden Abhilfe schaffen.

 

Wie layoute ich ein Buch?

 

Eine kurze und zusammenfassende Antwort ist auf diese Frage kaum zu finden. Jedes Buch ist ein Einzelstück und muss bereits beim Layouten so behandelt werden. Wer Anregungen sucht, wird bei der Stiftung Buchkunst fündig. Sie vergibt jährlich im Rahmen eines Wettbewerbs begehrte Preise für gut gestaltete Bücher. In Ihrer Druckerei finden Sie ebenfalls versierte Unterstützung. Die Kontaktaufnahme vor der Gestaltung des Buches ist empfehlenswert.

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