bvdm-Fachveranstaltung in Mainz stellte aktuelle Entwicklungen vor

Das Sechste Web-to-Print Forum in Mainz am 28. und 29. Oktober zeigte: Web-to-Print hat die Phase der Gründerzeit längst genommen und sich zu einer ausgereiften, globalen Anwendung in der Wertschöpfungskette der Druckproduktion entwickelt.

Praxisbeispiele aus verschiedenen Branchen machten klar, dass sowohl im Geschäft mit den BtB-Kunden, als auch mit den Endkunden Web-to-Print-Lösungen für Druckereien und Dienstleister nicht mehr wegzudenken sind.

„Die Marktakzeptanz nimmt an Fahrt auf. Anwendungen werden als normaler Service vom Endkunden wahrgenommen“, resümierte Bernd Zipper, (ZIPCON Consulting), Moderator und Mitveranstalter der Fachveranstaltung des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm) die aktuellen Tendenzen. Entscheidend für den Markterfolg seien gute Geschäftsmodelle. Die Technik trete mehr und mehr in den Hintergrund. Kundenbindung ist bei allen Entscheidern ein zentrales Argument für die Einführung.

Web-to-Print wächst international

„Die Zahl der Web-to-Print-Installationen wird bis zum Jahre 2012 um 68 Prozent zunehmen“, prognostizierte Ralf Schlozer von Infotrends, Luton (UK) auf Basis seiner repräsentative Umfrage in Europa. Die Entscheider gingen davon aus, dass bis 2010 mehr als ein Drittel aller Druckaufträge über das Web abgewickelt werden.

Zwei Kongresstage rund um Web-to-Print boten auf dem ZDF-Gelände in Mainz den 150 Teilnehmern Vorträge rund um neue Technologien und Einsatzgebiete. Ergänzt wurde das Vortragsprogramm um einen großen Ausstellungsbereich mit insgesamt zehn etablierten Anbietern von Web-to-Print-Lösungen. Bereits am Vortag führte ein ausgebuchter Praxisworkshop in die Grundlagen, Verfahren und Geschäftsmodellen der Technik ein. Die Web-to-Print-Night im Haus des deutschen Weines in Mainz nutzten fast 100 Gäste und Mitwirkende um das Thema zu vertiefen, Erfahrungen auszutauschen und neue Geschäftskontakte zu knüpfen.

Was waren die Kernthemen des Forums? Jürgen Bruckmeier, Chefredakteur des Internet-Magazins Tomorrow erklärte, wie sich durch die Nutzung von Webware das Nutzungsverhalten der Kunden künftig verändert. Ein Trend, den Thomas Häuptli von Agfa und Christian Pahl von BWH bestätigten. Ihr Tenor: Publishing-Programme und Standard-Office-Anwendungen verlagern sich immer mehr vom Desktop auf die Internetplattform. Unabdingbar für Web-to-Print bleibt mit XML ein einheitliches und medienneutrales Datenformat, erläuterte Thomas Rödding von Web-to-Print-Anbieter Diron, Münster, die Voraussetzungen.

Markt für Industrie und Privatkunden
Das Innovations-Forum zeigte immer auch gute Beispiele aus der Praxis, wie die Lösung der Webdox-Portal GmbH, Berlin. Mit deren Web-to-Print-Lösung steuert die Deutsche Messe ihre weltweite Anzeigenkampagne für die CeBIT. Juerg Gotsch vom Softwaredienstleister Victor Hotz AG in der Schweiz, hat bei seinem Kunden, der Büchi Labortechnik, Web-to-Print eingeführt. Er ist überzeugt: Mit der neuen Anwendung hat sich der komplette Marketing- und Medienmanagement-Workflow im Unternehmen verbessert.

Web-to-Print-Anwendungen drängen zunehmend auch auf den Endkundenmarkt. Individuelle Kalender für die Volvo Truck Corp. produziert Frank Oschatz, DCC Kästl, und zeigte in seiner Vorstellung den Weg dorthin. Die Akzeptanz bei den Volvo-Kunden sei sehr  gut, so Oschatz. Christian Spiller (media it services & consulting) stellte mit dem L’Oréal Salonportal weitere Einsatzgebiete und Geschäftsfelder für Marktpartner, bspw. Friseursalons, vor.

Wie lässt sich Web-to-Print für den Mittelstand finanzieren? Diese Frage beantworteten Marcus Kaufmann und Jörg Mayer von der KfW Bankengruppe und Ina Petersen von der Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes. Denn Bank und Bund bieten  Medienbetrieben staatliche Förderprogramme.

Web-Shop oder Web-to-Print?

Ein Ergebnis der zweitägigen Kongresses: Web-to-Print ist die unabdingbare Lösung für innovative Unternehmen in der Druck- und Medienindustrie, die vor allem ihre Kunden mit einer Vielzahl an Marketingaktivitäten gut an ihren Workflow anbinden wollen. Für viele Betriebe führt der Weg zu komplexen Web-to-Print-Lösungen aber über Print-Portale, ist sich Strategieberater Bernd Zipper sicher.

Neue Foren für 2009
Daher erweitert der bvdm in Zusammenarbeit mit ZIPCON im nächsten Jahr das Angebot um ein neues Veranstaltungsformat. Am 5. und 6. Mai 2009 gehen die Veranstalter in Mainz mit dem neuen Forum „ePrint-Portal“ an den Start. Standardisierte Web-Shops, Portal-Anwendungen, Organisation und Zahlungsabwicklung, eProcurement, integrierte Workflows und ERP-Anbindungen sind die Themen des zweitägigen Forums auf dem ZDF-Gelände. Druckereien und Medienbetriebe erfahren hier, wie sie Web-Shops aufbauen und damit neue Kundenkreise gewinnen.

Die High-End-Lösung mit komplexer Integration in den Druckprozess bleibt allerdings Web-to-Print. Welche Lösungen sich hier etablieren und wie weit Web-to-Print technisch fortschreitet, zeigt am 3. und 4. November 2009 das Siebte Web-to-Print-Forum in einer neuen Bestandsaufnahme aus der Praxis.

Das Web-to-Print-Forum
Das Web-to-Print Forum ist eine Veranstaltung des Bundesverbandes Druck und Medien e.V. (bvdm) in Kooperation mit der ZIPCON Consulting GmbH. Die Durchführung liegt bei der Print & Media Forum AG. Rund 1000 Teilnehmer haben sich in den vergangenen drei Jahren mit den Web-to-Print-Foren einen Einblick in die Zukunftsmärkte der Branche verschafft.
Weitere Informationen: www.web-to-print-forum.de 

Quelle: Bundesverband Druck und Medien e.V.

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