Erst die Ware, dann das Geld. Oder umgekehrt?

Die alte Kaufmannsregel, insbesondere in den Köpfen der Kunden verankert, verhinderte bisher, dass sich andere Zahlungsarten auf breiter Front in der grafischen Industrie durchsetzten konnten. Bei steigendem Wettbewerbsdruck, scheuen sich Druckereien und Agenturen von Ihren Auftraggebern, zur Risikominimierung, zumindest auch nur eine Anzahlung auf die zu erbringende Leistung zu verlangen. Die Folge: 100% Verlust, im Falle eines Forderungsausfalls. Insbesondere beim Erstauftrag ist es schwer, die richtige Entscheidung zu treffen. Der Kunde soll schließlich gewonnen, nicht aber gleich verschreckt werden. Das Kunde, Agentur und Druckerei oftmals auch in größerer, räumlicher Entfernung zueinander liegen, macht die Situation für alle nicht einfacher. Die Geschäftsbeziehung ist zunächst einmal anonymer und kann nur langsam aufgebaut und entwickelt werden. In dieser Phase der Geschäftsanbahnung gilt es um Verständnis beim Auftraggeber zu werben. Der Materialkostenanteil mag dabei ein gutes und für jeden Kunden nachvollziehbares Argument sein. Dieser beträgt z.B. im Rollenoffset bis zu 65% (!) vom Auftragswert. Wer sich da als Druckerei absichern möchte, handelt nicht etwa unmoralisch, sondern dem eigenen Unternehmen gegenüber verantwortungsvoll.

Fazit

Nicht nur Kunden, sondern auch Druckereien, Verlage und Werbeagenturen dürfen eine Erwartungshaltung haben. Ein „guter“ Kunde gibt sich auch gerne als solcher zu erkennen und hat ein aufrichtiges Interesse an einer fairen Geschäftsbeziehung, in der beide Seiten ihre Positionen vertreten müssen. Die letzte Entscheidung, ob Vorauskasse ja oder nein, wird dann doch oft aus dem Gefühl heraus getroffen werden aber manchmal hat man vielleicht mehr Geld mit dem Auftrag verdient, den man nicht bekommen hat.

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