Für Experten aus dem Marketing ist es nichts Neues: Etwa 85% aller Kaufentscheidungen werden unbewusst getroffen. Vor allem die Haptik spielt eine sehr wichtige Rolle.

Im Bereich der Produktwerbung bedeutet das, dass gerade klassische Printwerbung potenzielle Käufer einfacher überzeugen müsste. Trotzdem richten immer mehr Unternehmen ihr Marketing und den Vertrieb in Richtung Online-Bereich aus.

 

Das Offline-Marketing, in Form von Werbung mit Printmedien, sollte nach wie vor nicht vernachlässigt werden. Diese Marketingart bietet Vorzüge, bei denen das Internet nicht mithalten kann. In bestimmten Bereichen hat das Offline-Marketing noch immer einen hohen Qualitätsvorsprung. Ein anderer wichtiger Vorteil ist, dass viele Leser großes Vertrauen in Printmedien setzen. Auch die Glaubwürdigkeit, die gedruckten Medien entgegengebracht wird, ist noch immer stärker als beim Online-Bereich. Eine unterschätzte Charaktereigenschaft bei Drucksachen ist die Haptik. Für viele Menschen ist es ein Kaufargument „etwas in der Hand zu haben“. Dieser Vorteil wird immer wieder genannt, quer durch alle Altersgruppen.

 

Printmedien sind noch immer effektiv

Werbemittel wie Broschüren und Flyer sollten auch in Zeiten von E-Mails, Social Media und SEO nicht völlig vergessen werden. Es gibt wenig Werbeprodukte, die so handlich, kostengünstig zu produzieren, schnell zu erstellen und zu verteilen sind. Informationen können aussagekräftig und kompakt präsentiert werden. Wichtig ist allerdings, dass Design und die Qualität des Drucks passen und die Broschüren und Flyer auf diese Weise eine aussagekräftige Botschaft beim Leser hinterlassen.

 

Plakate als Eyecatcher

Ein erfolgreiches und beliebtes Werbemittel sind Plakate. Gerade in Großstädten kann damit eine riesige Anzahl von Menschen erreicht werden. Auch der Wiedererkennungseffekt ist sehr hoch. Aber auch für Selbstständige und Kleinunternehmer ist diese Werbe-Form im regionalen Bereich gut geeignet, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und potentielle neue Kunden zu schaffen. Dabei sollte jedoch beachtet werden, das die Plakate an Orten platziert werden, die für die gewünschte Zielgruppe wichtig sind.

 

Visitenkarten, der Klassiker unter den Offline-Medien

Der Klassiker im Offline-Bereich ist die Visitenkarte. Selbst in den Zeiten von Internet und Social Media ist sie sowohl für Selbstständige als auch Arbeitnehmer mit Kundenkontakt ein Must-Have auf Meetings, Messen und Co. Das Impressum einer Webseite oder Signaturen am Ende von E-Mails sind einfach nicht ausreichend. Visitenkarten haben im Gegensatz zu diesen Online-Formaten einen wichtigen Vorteil, man kann sie in der Hand halten, anschauen und fühlen. Hochwertig designte und hergestellte Visitenkarten, hinterlassen immer einen positiven Eindruck bei möglichen Geschäftspartnern. Dagegen wirken billige und selbst gedruckte Fertig-Visitenkarten oft unprofessionell und lieblos.

 

Es gibt zwei unterschiedliche Meinungen, die man in letzter Zeit immer häufiger hört. „Hauptsache digital!“ (= Das Internet ist die Zukunft) und „Nicht die Vertriebskanäle sondern die Inhalte sind entscheidend“ (= Die Inhalte sind die Zukunft des Journalismus). Wer jedoch bewusst und in erster Linie auf Printmedien setzt, wird oft als altmodisch verschrien. Zu Unrecht, wie andere Leute sagen. Denn Printmedien haben noch immer ihre Stärken, die Computer, Kindle und Tablets nicht ausgleichen können:

 

  • Die Haptik
  • Die Optik
  • Der Geruch
  • Die Aufbewahrung/Präsentation
  • Die Beschränkung

 

Die Haptik

Unglaublich viele und ganz unterschiedliche Papiersorten umgeben uns täglich. Wer schon einmal die unterschiedlichsten Zeitungen und Zeitschriften nacheinander in der Hand hatte, wird merken, dass sie sich haptisch unterschiedlich aber sehr hochwertig anfühlen. Die Wahrnehmung der Produkte ist eine ganz andere als auf einem Kindle oder anderem elektronischen Lesegerät.

 

Die Optik

Wer schon mal lange Artikel auf Spiegel Online gelesen hat, dürfte Papier wieder zu schätzen wissen. Es ist einfach deutlich angenehmer, einen gedruckten Artikel zu lesen. Inzwischen wurde, durch hoch aufgelöste Displays der Tablets, einiges verbessert. Doch den Vorsprung der Printmedien haben sie noch nicht vollständig aufgeholt.

Auf einem Kindle zu lesen ist sehr angenehm, doch nicht jeder möchte so ein elektronisches Lesegerät besitzen. Und selbst wenn man sich einen Kindle oder vergleichbare Lesegeräte zulegt: Nicht alle Blogs, Magazine und Online-Artikel können darauf gelesen werden. Es gibt immer noch einige technische Hürden bei der Verwendung dieser Geräte.

 

Der Geruch

Manche Bücher und Zeitschriften riechen beim Durchblättern einfach richtig gut. Viele Printliebhaber nehmen diesen Geruch von neuen Printmedien wahr und mögen ihn.

 

Die Aufbewahrung/Präsentation

Bücher und Zeitschriften können ins Bücherregal gestellt werden. Für einige Menschen kann das zwar inzwischen ein Problem sein (Platzmangel), andere dagegen sehen das als großen Vorteil an. Lesenswerte und schöne Printmedien hebt man einfach gerne auf und findet es toll, sie ins Regal stellen zu können, um sie dort Besuchern präsentieren zu können.

 

Die Beschränkung

Printmedien haben noch einen weiteren Vorteil gegenüber den Onlinemedien und das ist die Beschränkung bzw. Begrenztheit. Bücher, Zeitschriften und andere gedruckte Medien haben nicht überwiegend die Aufgabe Informationen zu verbreiten, sondern gute Inhalte anzuordnen, auszuwählen und in eine Beziehung zu setzen. Man kann es so formulieren: Wer etwas wissen will, schaut ins Internet, wer etwas wirklich verstehen will, liest ein Buch oder eine Zeitschrift.

Warum ist der Onlinedienst Twitter so erfolgreich? Viele Leute glauben, dass der Dienst künstlich auf 140 Zeichen beschränkt wurde. Eigentlich ist diese Beschränkung im Internet vollkommen sinnlos, da es dort kein wirkliches Platzproblem (z. B. für Texte) gibt. Und doch hat sich genau diese Beschränkung als unglaublich wertvoll erwiesen. Die große Stärke des Online-Angebots ist seine schnelle Durchschaubarkeit und Unkompliziertheit.

Was dieses Beispiel mit den Printmedien zu tun hat? Sehr viel, denn auch dort wird beschränkt und eingegrenzt, sowohl in Seitenzahl, Breite und Höhe. Zeitschriften haben (je nach Erscheinungsweise, Zielgruppe und Werbeanteil) einen Umfang von ca. 80 bis 180 Seiten. Die verantwortlichen Redakteure müssen sich durch diese Beschränkung ganz genau überlegen, welche Artikel wo erscheinen sollen und wie viel Platz ein Thema bekommt. Bei Printmedien wird also mehr selektiert, was auf Nachrichtenseiten im Internet eher wenig vorkommt. Außerdem sind Nachrichten im Netz sehr abhängig von den Klickzahlen der Nutzer.

 

Den größten Vorteil von gedruckten Medien sehen viele Experten nicht in der Haptik, sondern wie bereits erwähnt in Lesekomfort und Optik. Leute, die das Ende der gedruckten Medien in naher Zukunft prognostizieren, unterschätzen die nach wie vor hohe Reichweite von Print-Produkten. Onlinejournalisten versuchen immer wieder schicke Magazine für Smartphones und Tablets zu gestalten und herausbringen. Sie merken dann jedoch, dass nach wie vor viele Leute Gedrucktes bevorzugen.

 

Printmedien stehen vor schweren Herausforderungen, das ist eine Tatsache die man nicht leugnen kann. Viele altbekannte Unternehmen und Verlagshäuser haben den Wandel der Zeit verschlafen und sind nicht mehr zeitgemäß. Es ist jedoch falsch daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, Printprodukte hätten ihren Wert verloren und Zielgruppen wie z. B. Jugendliche und junge Erwachsene würden sich nicht mehr für Gedrucktes interessieren.

 

Lohnen sich gedruckte Medien noch oder ist das Risiko zu hoch?

Printmedien herauszubringen ist in der heutigen Zeit ein hohes Risiko. Aber auch Online-Unternehmen zu gründen ist heutzutage ein großes Wagnis. Nur eins von zehn Startup-Unternehmen hat mit einer großartigen Idee Erfolg, die anderen werden nach und nach wieder in der Versenkung verschwinden. Twitter und Facebook hatten zu Beginn kein eindeutiges Geschäftsmodell. Auch bekannte Unternehmen und Verlage haben jahrelang online herumexperimentiert. Sie versuchen inzwischen verzweifelt, mit ihren Onlineangeboten Geld zu verdienen. Die wenigsten dieser Angebote sind allerdings ökonomisch tragfähig.

Das gleiche Problem zeigt sich auch bei der Printbranche. Auch hier muss dringend experimentiert werden, um neue Möglichkeiten aufzudecken. Die Werbebranche darf nicht vergessen, dass gedruckte Informationen nachhaltiger wirken, als Informationen, die am Bildschirm gelesen werden. Für Print gibt es noch immer ein paar richtig gute Argumente. Klassisches Offline-Marketing sollte daher weiterhin als Werbemöglichkeit für das eigene Unternehmen genutzt werden.

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