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Obwohl Unternehmen jährlich Unsummen in die Werbung investieren, kommt einem der Gedanke, es würden bei der Umsetzung der Idee auf das Papier plötzlich finanzielle Engpässe vorherrschen und der Werbetreibende kurz vor dem Ruin stehen.

Zumindest scheint dies eine plausible Erklärung dafür zu sein, warum online Drucken einen derartigen Zulauf zu verzeichnen hat. Die Qualität kann jedenfalls nicht der Grund sein.

Inflationäre Werbung überall

Sicher kennen Sie das: Meist auf dem Weg zum WC oder im Windfang Ihres Lieblingslokals findet sich garantiert ein Ständer mit Werbung. Bunte Flyer in großer Zahl locken zu Veranstaltungen jeglicher Art. Auffällig selbst für den Laien: Alle Werbemittel haben eine identische Größe, meist im Postkartenformat. Wer den Vergleich wagt, wird feststellen, dass die Mehrzahl der Flyer auf annähernd gleichartigem Papier gedruckt wurde. Woher kommt dieser Trend? Sind sich etwa alle Designer weltweit plötzlich darüber einig, dass dieses Format und dieses Papier den besten Werbeeffekt versprechen? Weit gefehlt. Was Sie hier sehen können, ist das Ergebnis, optimierter Maschinenausnutzung im Druckgewerbe, erzielt durch das online Drucken.

Wie funktioniert online Drucken?

Es müssen keine Werbezettel sein, anhand derer das online Drucken erklärt werden kann. Visitenkarten oder Briefbögen liefern gleichsam beste Beispiele, denn das Prinzip ist simpel: Statt auf einer Druckmaschine nur einen Auftrag zu drucken, wird beim online Drucken die größtmögliche Druckform gewählt. Diese wird mit einer Zahl von unterschiedlichen Aufträgen bestückt und schon geht es los. Will der eine Auftraggeber von seinem Flyer 15.000 Stück produzieren, ein anderer jedoch eine Auflage von nur 10.000, wird es für die Druckerei dennoch günstiger, die überzähligen 5.000 Stück in die Makulatur zu geben, als allein im Interesse der Papierersparnis einen weiteren Druckjob zu erledigen. Maschinen- und Druckerstunden sind die höchsten Einzelposten in jeder Druckerei. Allein durch Massenverarbeitung haben sich in den vergangenen Jahren viele Druckereien über Wasser gehalten, konnten teilweise die Preise senken und sich somit Einnahmen sichern. Nachdem viele Leistungen heute vermeintlich am heimischen PC erledigt werden können, war online Drucken für viele Unternehmen ein Weg zu überleben. Doch der Druck ist nur der letzte Schritt bei der Herstellung eines Werbemittels. Die vorangehenden Arbeiten entsprechen noch immer nahezu denen aus der Zeit, bevor online zu drucken derart populär wurde.

Kreative Köpfe glänzen durch geniale Einfälle

Am Anfang war die Idee – denken viele. Aber auch das ist ein Irrtum: Am Anfang ist meist grübeln, nachdenken, entwerfen, verwerfen, neu überlegen und so weiter. Der kreative Prozess als solcher gehört nicht zu der schnellen Sorte. Um jede gelungene Gestaltung wird hart gerungen. So arbeitet beispielsweise ein bekannter Schokoladenhersteller ein ganzes Jahr lang an dem TV-Spot, der zu Weihnachten Kinderherzen höher schlagen lässt und eine Kuh mit unnatürlicher Fellfarbe auf den Bildschirm zaubert. Im Printbereich sieht es nur wenig anders aus. Bis ein hochwertiger Flyer entwickelt ist und Message und Produkt übereinstimmen können Wochen oder gar Monate ins Land gehen. Alle an der Herstellung beteiligten Menschen arbeiten keineswegs unentgeltlich. Darüber hinaus bedienen sie sich teurer Werkzeuge für die Umsetzung. Noch vor dem (online) Drucken hat das Werbeprodukt bereits eine Menge Geld verschlungen. Vielleicht daher die Idee, nun radikal Kosten zu sparen.

Online drucken als Abschluss hochwertiger Entwürfe

Möglicherweise denken Werbetreibende an den weiteren Lebensweg ihrer Flyer, wenn es an den Druck geht: Das Motiv muss dazu verleiten, den Flyer an den Konsumenten zu bringen. Danach wird er jedoch über kurz oder lang dem Altpapier zugefügt werden. Der Gedanke ist so falsch nicht, schließlich ist es von den wenigsten Werbemitteln zu erwarten, dass sie im Museum landen, wie die Werbeplakate von Toulouse Lautrec. Insofern scheint es gerechtfertigt, sich nach preiswerten Druckverfahren umzusehen und sich letztendlich für das online Drucken zu entscheiden. Dass dies in vielen Fällen dazu führt, dass schlecht gedruckte Werbung auf dem Weg zum Müll sogar noch eine Abkürzung nimmt, bedenken die Wenigsten.

Alles selbst gemacht, dann online drucken

Neben der Gruppe der sparsamen Unternehmer existiert noch die Schar derjenigen, die für sich erkannt hat, dass sie alles ohne fachliche Unterstützung machen können: Ausgefeilte PC-Programme erlauben es, Bild und Wort zusammenzubringen, die Handy-Camera ist stets dabei und liefert Bilder und im Handumdrehen ist ein werbeträchtiges Motiv erstellt. Zuletzt auf Knopfdruck noch das PDF speichern und an die Druckerei ausliefern. So schnell geht das heute und so leicht ist es für jedermann. Online Drucken wird dabei aus nur einem einzigen Grunde gewählt: Es ist preiswerter als der Ausdruck am Tintenstrahldrucker, der zu Hause neben dem Schreibtisch steht. Sonst würde man den ansteuern. Es stimmt nachdenklich, dass diejenigen, die so handeln, scheinbar keinen Gedanken daran verschwenden, dass alle Berufe im Druckgewerbe eine mindestens dreijährige Ausbildung erfordern. Grafikdesign kann man überdies studieren. Die Frage, was genau eine hochwertige Kamera so viel besser machen könnte, als die Optik im Smartphone steht bestenfalls im Raum. Leider bleibt sie unbeachtet. In der Bildschirmdarstellung des Entwurfs sieht doch alles prima aus. Entspricht der gelieferte Druck dann qualitativ nicht der Darstellung am Monitor, dann liegt es aber ganz sicher am online Drucken. Dass selbst die untadeligste Druckerei der Welt nur so gut drucken kann, wie es die Vorlage hergibt, wissen heute scheinbar nur noch Eingeweihte.

Grenzen beim online Drucken

Böse Zungen behaupten, dass höchstens 25 % der Druck-Erzeugnisse beim online Drucken den qualitativen Ansprüchen genügen. Insofern ist die Milchmädchenrechnung der Sparsamen schon als solche entlarvt. 75 % der Auftraggeber nämlich verlieren ihre vermeintlich günstige Investition, weil das Produkt schlicht nicht zu gebrauchen ist. Wird nun ein zweiter Auftrag erteilt, ist nicht nur das Geld dahin, auch viel ungenutzte Zeit ist verstrichen. Online zu drucken ist schnell, kennt allerdings auch technische Grenzen. Hier einige Beispiele dafür, was online Drucken nicht leisten kann:

  • Nachträgliche Verbesserungen an den übermittelten Daten sind nicht möglich. Meist geht die Datei so wie geliefert auf die Maschine, technische Mängel stellen sich erst im Druck dar und können dann keine Beachtung finden.
  • In der Regel schließt das online Drucken die Verwendung von Sonderfarben aus. Den Kunden steht also lediglich die übliche Farbpalette zur Verfügung, mit der sich bei Weitem nicht alle Farbnuancen erzeugen lassen. Selbst wenn Sie eine Schmuckfarbe anlegen, wird diese dem Druckprozess entsprechend umgewandelt.
  • Drucktechnische Besonderheiten wie Duplex, Triplex oder Quadruplex sind in keinem Fall zum online Drucken geeignet.
  • Auftraggeber haben beim online Drucken niemals die Gelegenheit, neben dem Drucker zu stehen und die Farbgebung freizugeben. Wer einmal erlebt hat, wie sich ein Farbton verändert, wenn an der Maschine mehr oder weniger Magenta (Cyan, Yellow, Black) gefahren wird, der wird auf diese Option beim Druck seiner anspruchsvollen Gestaltung nie mehr verzichten wollen. Liegt Ihre Form neben vielen anderen, ist der Farbauftrag standardisiert.

Hätte mein Redakteur den mir den zur Verfügung stehenden Platz nicht begrenzt, könnte ich noch viele weitere Beispiele aufführen. Die Liste ist wäre bedeutend länger.

Geeignete und ungeeignete Produkte für das online Drucken

Es lässt sich auf eine einfache Formel bringen, welche Produkte zum online Drucken geeignet sind und welche nicht: Je wertvoller das Produkt, desto eher sollten Sie die Druckerei persönlich aufzusuchen. Zum individuellen Druck erhalten Sie hier eine umfassende Beratung. Denn neben dem Druck ist für den Erfolg einer erstklassigen Werbung auch das Papier von zentraler Bedeutung. Nur vor Ort haben Sie die Gelegenheit, sich aus vielen Papiersorten und Schattierungen diejenige Qualität herauszusuchen, auf der Sie Ihre Gestaltung gedruckt sehen wollen. Haptik ist nach wie vor ein entscheidender Faktor, denn gute Werbung geht unter die Haut. Dorthin jedoch gelangt sie über die Fingerspitzen und nicht allein über das Auge. Das gilt natürlich auch für Visitenkarten, Geschäftsausstattungen und sämtliche Druckprodukte, die die »Schwarze Kunst« anbieten kann. Von den Variationen in den Druckarten soll an dieser Stelle nicht einmal die Rede sein.

 

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photo credit: codiceinternet via photopin cc

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