Bekanntlich lernt man ja nie aus. Mir ging es auf jeden Fall so, als mir vor einiger Zeit ein befreundeter Fotograf sein Erlebnis mit einer Druckerei erzählte

Dieser Fotograf stand kurz vor seiner ersten Ausstellung. Die Location war gebucht, die Fotos ausgewählt und der Termin für die Vernissage stand fest. Um das Ereignis bekannt zu machen, sollten Plakate gedruckt und in verschiedenen Geschäften der Stadt aufgehängt werden. Soweit war also alles vorbereitet.

Zusatzgeschäfte für eine Druckerei sind nur die Ausnahme

Wenn mir Freunde, Bekannte und Kunden von Ihren Erlebnissen mit Druckereien erzählen, dann schildern sie oft ähnliche Erfahrungen. Die Menschen, die sie dort bei einem persönlichen Besuch in der Druckerei treffen sind mehr oder weniger freundlich. Und sie nehmen sich mehr oder weniger Zeit, um auf die Wünsche und die Anliegen Ihrer Kunden einzugehen. Sicher, man wird bedient aber die Möglichkeit weitere Aufträge zu bekommen nutzt kaum eine Druckerei.

Entsprechend groß war die Überraschung meines Freundes beim Erstbesuch der Druckerei seiner Wahl.

Man bat ihn Platz zu nehmen und während der kurzen Wartezeit wurde ihm sogar noch ein leckerer Kaffee gebracht. Der Inhaber der Druckerei kam nach einigen Minuten, und während ein Angestellter das mitgebrachte Druck-PDF prüfte, unterhielten sich beide über die Ausstellung, die bevorstand. Nach kurzem Nachdenken sagte der Chef der Druckerei: „Sind Sie sicher, dass Sie Ihre Plakate auch überall aufhängen dürfen? Wie wäre es, wenn Sie den Geschäften alternativ auch Flyer zur Auslage auf der Ladentheke anbieten könnten?“

Und mit einem Griff hatte er einige Druckmuster von Flyern zur Ansicht parat. Der Einwand war überzeugend. Der Inhaber der Druckerei war offensichtlich nicht „nur Drucker“, sondern auch ein guter Verkäufer, mit einem Blick für das Ziel seiner Kunden: „Die Flyer könnten Sie auch sehr gut während der Ausstellung auslegen und Besuchern mitgeben. Meinen Sie nicht auch?“

Um es kurz zu machen. Mein Freund, der Fotograf, bekam noch einen zweiten Kaffee. Und die Gestaltung und der Druck der zusätzlichen Flyer wurden von ihm in Auftrag gegeben. Ebenso der Druck der Plakate, die er nun sogar noch etwas günstiger bekam.

Einfach machen – Der Versuch lohnt sich

Was kann man als Druckerei aus der Geschichte lernen? Freundlichkeit lohnt sich. Sich Zeit für den Kunden nehmen, lohnt sich. Ein kundenorientiertes Zusatzgeschäft anbieten, lohnt sich.

Natürlich, es gelingt nicht immer und sofort weitere Geschäfte abzuschließen. Aber wenn eine Druckerei es erst gar nicht versucht, kann es ganz sicher nicht klappen. „Immer nah am Kunden“ würde ich daher mal frei übersetzen mit „Immer die Chance für ein Zusatzgeschäft suchen“.

Was könnten Druckereien zusätzlich an Umsatz erwirtschaften, wenn ihre Mitarbeiter auch in dieser Hinsicht verkäuferische Tendenzen hätten? Wie viel besser könnte Ihre Druckerei dastehen, wie viel sicherer könnte der eigene Job sein, wenn Sie bei jedem Kundengespräch Ihre Chance auf ein Zusatzgeschäft konsequent suchen würden?

Sind Sie anderer Meinung? Betrachten Sie das Bestreben nach Zusatzgeschäften eher als Störung oder Förderung einer guten Kundenbeziehung?

Ich freue mich auf Ihren Kommentar.

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