• Der Bereich Anicolor war stark frequentiert
  • Grenze zwischen Digital- und Offsetdruck verschiebt sich zugunsten des Offsetdrucks
  • Vielfältiger Einsatz bis hin zu Web-to-Print

Auf der diesjährigen drupa stellte die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) ihr innovatives Kurzfarbwerk Anicolor in einem eigenen Bereich in der Halle 1 vor. Zahlreiche Besucher sahen die Präsentationen an der Speedmaster SM 52-Vierfarben mit Lackierwerk und der Speedmaster SM 52-Zehnfarben.

Neu ist der Einsatz von Saphira Anicolor Sonderfarben nach Pantone PMS (Pantone Matching System), die speziell auf die Anicolor Bedürfnisse abgestimmt wurden. Die Bestellungen für die Anicolor Maschinen übertrafen die Erwartungen von Heidelberg bei weitem. So entschied sich Stefan Stoll, Besitzer der Stoll Farbtreu Druckerei GmbH im baden-württembergischen Wendlingen, für eine Speedmaster SM 52 Vier-Farbenmaschine Anicolor mit Lackierwerk. Ein Grund für die Investition sind nach seinen Worten die extrem kurzen Rüstzeiten der Maschine und der geringe Makulaturanfall. Die neue Maschine soll dem Namen „Farbtreu“ alle Ehre machen: Die Anicolor Technologie regelt die Farbmenge zonenlos über den ganzen Bogen und liefert so höchste Farbstabilität über die gesamte Auflage.

Weltweit arbeiten bereits mehr als 100 Unternehmen erfolgreich mit Anicolor. Heidelberg stellte diese Technologie 2006 vor. Egal ob gestrichenes oder strukturiertes Papier, Kartonagen oder Briefumschläge: Die Speedmaster SM 52 mit Anicolor lässt sich in knapp sieben Minuten einrichten – im Vergleich zu einer konventionellen Druckmaschine reduziert sich die Rüstzeit um 40 Prozent. Dies ist möglich, weil die Anicolor Technologie ohne Farbzonen arbeitet. Auch schwierige Formen können in hoher Qualität einfach und schnell eingerichtet werden. Nutzenformen, Flächen und Übergänge werden zum Kinderspiel. Bei Anicolor kommen durch das Feuchtwerk Alcolor konventionelle Druckplatten zum Einsatz.

Mit einer konstant gleichen Farbstabilität druckt die Anicolor-Maschine bis zu 15.000 Bogen im A3-Format beziehungsweise 30.000 Bogen im A4-Format pro Stunde in Offset-Qualität. Im Vergleich dazu drucken die aktuellen, zur drupa vorgestellten High-End-Digital-druckmaschinen bis zu 7.200 vierfarbige Seiten pro Stunde in A4. Damit ermöglicht die Anicolor Technologie eine wirtschaftliche Produktion von Klein- und Kleinstauflagen, und die Grenze zwischen Digital- und Offsetdruck verschiebt sich weiter zugunsten des Offsetdrucks. Dabei kann Anicolor seine Stärken im Gegensatz zum Digitaldruck auch bei hohen Auflagen voll ausspielen.

Bereits bei 250 Bogen erreicht Anicolor den Break-Even und punktet darüber hinaus auch bei hohen Auflagen mit hoher Qualität. „Einen Job bestehend aus 200 Exemplaren eines Geschäftsberichts drucken wir mit der Anicolor Maschine in der Hälfte der Produktionszeit, die wir auf der Digitaldruckmaschine Xerox CD 250 benötigt haben“, fasst Niclas Stürken, Geschäftsführer und Inhaber von Stürken Druck in Bremen zusammen. Den Vorteil der Personalisierung im Digitaldruck sieht er nach mehr als zwei Jahren Betriebserfahrung als gering an: „Der Anteil personalisierter Daten am Gesamtportfolio der Digitaldruckmaschine liegt bei rund zehn Prozent.“ Zu ähnlichen Zahlen kommt auch eine Kundenbefragung von Heidelberg aus dem Jahr 2006. Befragt wurden 300 Unternehmen: Durchschnittlich haben Aufträge mit variablen Daten einen Anteil von rund zwölf Prozent im Digitaldruck. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen gab dabei an, dass variable Daten nur bei zwei Prozent ihrer Aufträge eine Rolle spielen.

Interessant ist die Speedmaster SM 52 mit Farbwerk Anicolor sowohl für moderne Druckereien im Kleinformatbereich als auch für große Druckereien mit steigendem Bedarf an schnellem Durchsatz von Kleinauflagen in hoher Qualität. Je standardisierter der Druckprozess erfolgt, beispielsweise mit Print Color Management, desto besser werden die Vorteile von Anicolor ausgeschöpft. Etliche Kunden setzen mit Anicolor bereits Web-to-Print-Anwendungen um. So auch die englische Druckerei Think Colour, die mit einer Speedmaster SM 52-4+L Anicolor, einem Suprasetter A 52 und einem POLAR Schneidergerät 78X vor kurzem neu gegründet wurde. Angeboten werden Produkte wie Flyer, Broschüren und Speisekarten bei einer Auflage von 300 bis 10.000 pro Auftrag. „Wir verkaufen landesweit über das Internet durch ein Online-Angebots- und Bestellsystem. Dank dem Suprasetter und der Speedmaster SM 52-4+L mit Anicolor und dem niedrigen Makulaturanfall arbeiten wir schon von Anfang an auf einer umweltfreundlichen Basis“, sagt Nigel Wallbank, Eigentümer von Think Colour.

Quelle: Heidelberger Druckmaschinen AG

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