Vom „Selbstversuch“ eines Powernetworkers
Kontakte sind das halbe Leben, so dachte wohl auch Jürgen Beyer, als er am 01.11.2010 ein interessantes Experiment startete. Sein Ziel: 10.000 neue Kontakte auf dem Businessportal XING.
Die Vorgaben, die sich Jürgen Beyer selbst setzte: 1 Jahr Zeit um diese 10.000 Kontakte zu generieren und nicht mehr als 40 Minuten Zeitaufwand pro Tag. Den Verlauf dieser Kontaktkampagne dokumentierte der Networker auf einem eigens dafür aufgesetzten Blog.
Im Verlauf dieses einen Jahres musste Jürgen Beyer schnell feststellen, das ihm, im Rahmen seiner Möglichkeiten, real nur 220 Arbeitstage zur Verfügung standen, um sein selbst gestecktes Ziel zu erreichen. Durchschnittlich hätte er also etwa 45 neue Kontakte pro Arbeitstag gewinnen müssen! Da XING allerdings nur 50 offene (nicht bestätigte) Kontaktanfragen zulässt, war damit dem Eifer von Jürgen Beyer schon einmal eine „natürliche“ Grenze gesetzt.
Um das wichtigste Ergebnis dieses Versuchs, zum 30.10.2011, gleich einmal vorweg zu nehmen; Der Projektmanager konnte mit ca. 4.200 neuen XING-Kontakten sein Ziel nicht erreichen, er blieb sogar sehr deutlich darunter. Trotzdem verdient dieses Experiment Beachtung und dürfte sowohl Jürgen Beyer persönlich, wie auch den Lesern seines Blogs einige neue und wichtige Erkenntnisse geliefert haben. Eine Erkenntnis ist offensichtlich und am Beispiel dieses Projektes sogar mit Zahlen zu belegen: Für 4.200 neue Kontakte wurden ca. 150 Arbeitsstunden investiert.
Wer auf XING selbst aktiv ist, merkt schnell, wie unterschiedlich die Möglichkeiten dieses Portals genutzt werden und wie unterschiedlich die Ziele der Nutzer sind. Man findet dort die „Kontaktsammler“, die tatsächlich über 10.000 und mehr Kontakte verfügen. Und man findet dort genauso die Teilnehmer, die nur sehr selektiv einen neuen Kontakt wünschen oder gar annehmen. Als Antwort bekommt man dann auch schon mal: „Ich bestätige nur Kontakte zu Menschen die ich persönlich kenne“. Jede dieser Vorgehensweisen ist grundsätzlich erst einmal wertfrei zu akzeptieren, es gilt vielmehr einfach diejenigen zu finden, die nützliches und/oder interessantes für einen selbst zu bieten haben. Und umgekehrt kann und wird man auf XING auch diejenigen finden, die Interesse an dem eigenen Angebot haben könnten.
Zu empfehlen ist generell der Besuch eines XING-Seminars. Dort wird dem aufmerksamen Teilnehmer, in komprimierter Form, gezeigt und erklärt, wie man XING optimal nutzen kann. Dort wird aber den Seminarteilnehmern auch empfohlen, eben nicht nur einfach Kontakte um der Kontakte willen zu sammeln. Das oben geschilderte Experiment dürfte daher bei den Seminarleitern bestenfalls als „Experiment“ auf Zustimmung stoßen, nicht aber als eine grundsätzlich empfehlenswerte Vorgehensweise.
Ein neuer Kontakt ist nichts, ein gut aufgebauter und gepflegter Kontakt ist alles und an dieser Stelle mag auch ein Zitat von Joachim Rumohr, einer der bekanntesten Trainer und Referenten der XING AG, ganz angebracht sein: „Professionelles Networking ist Geben ohne Erwartungshaltung“. In der Praxis bedeutet die Umsetzung dieses Expertenrates nicht mehr und nicht weniger, als das man z.B. bei einem neu anvisierten Kontakt gut beraten ist, zunächst einmal zu schauen, was denn die Person, die ich gerne zu meinen Kontakten hinzufügen möchte, von mir/meinem Angebot/meiner Leistung als Nutzen haben könnte.
Kontakte sind das halbe Leben, so lautet die Überschrift zu diesem Artikel. Ein Kalenderspruch und daher soll dieser Beitrag auch mit einem „Kalenderspruch“ enden: „Kontakte sind so gut, wie das, was man daraus macht“
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