Hohe Investitionen in den Nachwuchs trotz Wirtschaftskrise

Am 10. August besuchte Thomas de Maizière, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts, das Werk der Koenig & Bauer AG (KBA) in Radebeul. Bereits in den sechs Jahren als Chef der Staatskanzlei, Finanz- und Innenminister in Sachsen hatte de Maizière gute Kontakte zum größten Maschinenbaubetrieb im Freistaat vor den Toren Dresdens gepflegt.

Beim aktuellen Besuch standen in den Gesprächen mit dem Vorstand die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise auf den exportorientierten deutschen Druckmaschinenbau und auf das sächsische KBA-Werk für Bogendruckmaschinen im Mittelpunkt. Nach vielen Jahren des Wachstums zu einem der bedeutendsten Maschinenbaubetriebe in den neuen Bundesländern machte der weltweite Nachfrageeinbruch dort jüngst eine umfassende Kapazitätsanpassung erforderlich, die den Wegfall von mehreren Hundert der einst über 2.100 Stellen mit sich bringt.

Anschließend besichtigte Thomas de Maizière die modern ausgestatteten Ausbildungseinrichtungen des Werkes und sprach dabei auch mit den jungen Leuten. Die fundierte gewerblich-technische Berufsausbildung bei KBA führt alljährlich in Sachsen und an den anderen deutschen Standorten bei den regionalen IHK-Abschlussprüfungen zu hervorragenden Ergebnissen. So kamen 2008 der Kammerbeste der IHK Dresden im Beruf Drucker und der beste sächsische Jungfacharbeiter im Beruf Zerspanungsmechaniker aus dem Radebeuler Druckmaschinenwerk. Mit 361 Auszubildenden von aktuell rund 5.300 Mitarbeitern hat die Koenig & Bauer AG als Muttergesellschaft der KBA-Gruppe für ein Industrieunternehmen dieser Größe eine überdurchschnittliche Ausbildungsquote.

Im Werk Radebeul werden derzeit 105 junge Leute ausgebildet. Gerade haben wieder 25 Jugendliche eine Lehre zum Mechaniker, Mechatroniker oder Drucker begonnen, darunter zunehmend auch weibliche Bewerber. Nach Abschluss der Ausbildung erhalten die Jungfacharbeiter und -kaufleute zumeist eine einjährige Beschäftigungsgarantie. Sie sind aber auch in anderen Betrieben der Region begehrt, falls die Marktsituation und Auslastung eine Weiterbeschäftigung nicht zulassen. Der KBA-Vorstandsvorsitzende Helge Hansen versicherte dem Minister, dass sich KBA seiner Verantwortung für die junge Generation bewusst sei und trotz Wirtschaftskrise und Sparzwang auch weiterhin erhebliche Mittel in die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses investieren werde. So unterhält KBA z. B. im Stammwerk in Würzburg seit über 140 Jahren eine der heute sehr selten gewordenen staatlich anerkannten Werkberufsschulen in Deutschland.

Als Gastredner in der am gleichen Tag angesetzten Mitarbeiterversammlung berichtete der Kanzleramtsminister über die intensiven Bemühungen der Bundeskanzlerin und der von ihr geführten Regierung, die negativen Folgen der Finanzkrise für die Realwirtschaft und den Arbeitsmarkt abzumildern und strengere Regeln für die Finanzmärkte durchzusetzen. An die mehreren Hundert anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter appellierte er, in dieser für fast alle Maschinenbaubetriebe schwierigen Phase zusammenzustehen und mit vereinten Kräften den Weg aus der Krise zu suchen. Thomas de Maizière: „Mit dem Freistaat bin ich nach wie vor sehr verbunden. Ich weiß, dass die Sachsen sich so leicht nicht unterkriegen lassen. Nach der Wende gab es hier schon Mal sehr schwierige Zeiten. Damals mussten bei der ehemaligen Planeta sechs Werke geschlossen werden. Ab 1994 ging es dann aber wieder beständig aufwärts und das Radebeuler KBA-Werk etablierte sich unter den weltweit führenden Lieferanten für Bogenoffsetmaschinen. Ich bin zuversichtlich, dass der von KBA eingeschlagene Weg von notwendiger Umstrukturierung und kontinuierlicher Innovation der richtige ist, um im globalen Wettbewerb dauerhaft bestehen zu können. Sie haben das damals gemeinsam geschafft und Sie werden es auch dieses Mal gemeinsam schaffen.“

Quelle: Koenig&Bauer AG

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