Wirtschaftsausschuss des bvdm fordert Branche zum Handeln auf

Web-to-Print ist das Trendthema der Druckindustrie. Aber ist es auch ausreichend, als Druckerei die eigenen Produkte und Leistungen lediglich auf einer Homepage oder über einen standardisierten Online-Shop anzubieten? Die Auswirkungen des „eBusiness“ auf die Geschäftsmodelle der Druckindustrie durchleuchtete der Wirtschaftsausschuss des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm) unter der Leitung von Thorsten Anhalt (Fries Printmedien, Köln) und Ernst Zoller (C. H. Beck, Nördlingen) auf der Herbstsitzung Ende Oktober in Mainz.

In seinem zukunftsorientierten Vortrag zeigte Bernd Zipper (zipcon consulting, Essen) die heute bereits greifenden Auswirkungen des Kommunikations- und Medienwandels auf die Einkaufsgewohnheiten von Printbuyern und Konsumenten. Um zukünftig erfolgreich zu sein, reiche es nicht aus, einen Print-Shop von der „Stange“ in das Internet zu setzen. Das gesamte Geschäftsmodell ist intensiv zu überprüfen und an die Erfordernisse der digitalen Marktkommunikation anzupassen. Zipper: „Was die Welt nicht braucht, sind ‚Drucker’, die auch noch online gehen.“ Aber: „Die Möglichkeiten des ‚eBusiness Print’ sind bei sachgemäßem Einsatz, der Überlebensgarant für jeden Druckbetrieb.“ Denn die Akzeptanz online-basierter Services erfolgt schneller als erwartet und prognostiziert. So verlagern Business-Kunden den Einkauf von Druckprodukten immer häufiger in das Internet. Dies, so Anhalt in der anschließenden Diskussion, „erfordert neue Wertschöpfungsketten für den Printbereich“.

Eine Möglichkeit für Unternehmen aller Größen und Strukturen sind Print-Portale. „Durch flexible Anpassungen an die Zielgruppen und Spezialisierungen bieten diese“, so Kollin, „insbesondere für kleinere Unternehmen, eine erste Option, den Wandel der Branche zum eBusiness mitzugestalten“.

Viele Unternehmer dürften die Auswirkungen auf das eigene Geschäftsmodell schlicht überfordern. Ein wichtiger Schritt ist daher die Zusammenarbeit mit Experten des digitalen Business. Hier bieten insbesondere die Verbände Druck und Medien in Zusammenarbeit mit zipcon und den Web-to-Print- bzw. ePrint-Portal-Kongressen wichtige Plattformen und Hilfestellungen zur Orientierung an.

Zum Ende der Diskussion zog Anhalt das Fazit, „dass die Auswirkungen des Wandels hin zum Internet-Business in weiten Teilen der Branche unterschätzt werden und hierzu unbedingt ein neues Verständnis reifen muss“. Denn ohne die Ausrichtung des Geschäftsmodells auf das eBusiness wird ein Überleben für viele Betriebe in der Zukunft kaum zu realisieren sein.

Quelle: Bundesverband Druck und Medien e.V.

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