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Was machen, wenn man als Drucker plötzlich auf der Straße steht.

Die Ehe zwischen Produktioner und Drucker stand schon vor Beginn an unter keinem guten Stern. Mittlerweile scheint sie komplett am Ende. Das hat vielfältige Gründe. Es geht um die Fragen, wer Schuld am Dilemma hat und wie es in Zukunft um die Berufe gestellt ist.

Ein Machtkampf, den keiner braucht

Produktioner erfreuen sich in der Druckindustrie nicht der allergrössten Beliebtheit. Umgekehrt scheint es nicht wirklich anders zu sein. Den schwarzen Peter schieben sich beide zu. Anstatt sich kooperativ zu zeigen und die Probleme gemeinsam in den Griff zu bekommen, verlieren sie sich in einem Kleinkrieg, der immer mehr zu einem Machtkampf zweier Existenzen zu werden scheint.

Durch die sich immer weiter fortschreitende Verlagerung zu Onlinewerbeformen haben es besonders kleinere Druckereien nicht leicht, entsprechende Aufträge zu akquirieren. Das ist der Punkt, bei dem der Produktioner ist Spiel kommt. Als Bindeglied zwischen Auftraggeber und Druckerei sorgt er für den reibungslosen Ablauf und eine qualitativ sichere Produktion der Drucksachen. Mit Kontakten zu Industrie und Handel und dem notwendigen Fachwissen schafft er für viele Druckereien eine Existenzgrundlage. Dieser wiederrum bemängelt die Höhe der Provisionen, die sie an die Produktioner zahlen müssen.

 

Der Produktioner

Das Echo der Druckindustrie ist einhellig. Nicht mehr zeitgemäss und in Zeiten sinkender Gewinnmargen auch nicht mehr zu gewährleisten, so die meisten Antworten. Aber ist es nur das? Die Produktioner durchlaufen eine jahrelange Ausbildung und haben daher meist genügend Fachwissen, was den meisten Druckereien ein Dorn im Auge ist. Ihnen sind die Produktioner zu kompetent und der Umgang zu kompliziert. Die Produktioner ihrerseits kritisieren die ständige Laissez-faire-Haltung der Druckereien, die fehlende Kommunikation und Beratung.

Sind Druckereien am Ende?

Was als Kleinkrieg zweier gekränkter Berufszweige begonnen hat, könnte sich in den nächsten Jahren zu einem flächendeckenden Desaster ausbreiten. Besonders für kleine und mittelständische Druckereien übernehmen Produktioner die Vertriebsarbeit. Sie kosten die Druckerei also auch nur dann Geld, wenn sie Umsatz erwirtschaften.

Vereint man das Fachwissen beider Berufszweige, sichert das nicht nur Arbeitsplätze, sondern schafft Perspektive für die Zukunft. Hahnenkämpfe und Missgunst sind da genauso fehl am Platz wie Selbstgefälligkeit und mangelnde Wertschätzung. Besonders Druckereien haben mit dem Auftragsrückgang zu kämpfen. Ihnen fehlt die Vertriebskompetenz um neue Kunden an Land ziehen zu können. Ohne die Unterstützung der Produktioner scheint ein Ende vieler alteingesessener Betriebe nur eine Frage der Zeit.

Ist es schon zu spät für eine Veränderung?

Für einige Druckereien ist dies bereits Realität. Der Arbeitsmarkt für Drucker überschaubar und die Frage, was danach kommt, hat für viele existenziellen Charakter. Ältere Kollegen könnten mit ihrem Fachwissen und der Berufserfahrung punkten und bei Konkurrenzbetrieben anheuern.

Für jüngere sieht es da schon schwieriger aus. Für sie scheint es nur den Weg über eine Umschulung zu geben. Die ist teuer, birgt aber die Chance, in einem Umfeld zu lernen, dass Zukunft hat. Doch muss es soweit kommen? Produktioner und Drucker haben, auch wenn sie aus unterschiedlichen Berufszweigen kommen, ein gemeinsames Ziel – die einwandfreie Drucksache für den Kunden. Das sollte Grund genug sein, um die Probleme aus der Welt zu schaffen, für immer!

 

Wie denken Sie über das Thema? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!

photo credit: StockMonkeys.com via photopin cc

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