Über die wirtschaftliche Lage der Druckindustrie in der Wirtschaftskrise zu informieren und die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der deutschen Druckindustrie aufzeigen – das war das Ziel der nunmehr 10. Bankenkonferenz, zu der der Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) die Branchenanalysten großer Kreditinstitute und erstmals auch die Fachpresse am 13. April nach Wiesbaden eingeladen hatte.

Im Rahmen dieser Veranstaltung bietet der Verband den Banken einen fundierten Einblick in die konjunkturelle und strukturelle Entwicklung der Druckindustrie, präsentiert erfolgreiche Mitgliedsunternehmen und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Branche.

„Die Druckindustrie ist nach den derzeit vorliegenden Ergebnissen für 2009 besser als manche andere bedeutende Industriebranche durch die heftigste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit gekommen, die Umsatzrückgänge waren nur einstellig, bei anderen bedeutenden Industriebranchen zweistellig. Auch die Zahl der Insolvenzen ist nicht wieder auf die hohe Zahl des Jahres 2003 gestiegen. Die Beschäftigten konnten oftmals durch die erleichterte Inanspruchnahme von Kurzarbeit im Unternehmen gehalten werden. Trotzdem ist die Beschäftigtenzahl 2009 erstmals unter die Grenze von 170.000 gesunken“, umschrieb der Präsident des bvdm, Rolf Schwarz, die Lage in seiner Begrüßungsrede.

Zu den Aussichten für das Jahr 2010 und 2011 äußerte sich Chefvolkswirtin Dr. Nora Lauterbach vorsichtig, denn die wirtschaftliche Belebung der deutschen Gesamtwirtschaft wird für 2010 gering prognostiziert, nach wie vor seien Impulse von steigenden Werbeausgaben für Printprodukte nicht zu erwarten. Der bvdm geht für 2010 von einem weiteren Umsatzrückgang von 2 % bis 3 % aus, für 2011 im besten Fall von Stagnation.

Aufgrund des jährlich durchgeführten Bilanzkennzahlenvergleichs der Verbände konnte Jens Meyer, Leiter der Abteilung Betriebswirtschaft im Verband Druck und Medien Bayern, den Analysten wertvolle Vergleichszahlen zu ihren eigenen Erhebungen bieten. Der Bilanzkennzahlenvergleich 2008 ergab, dass sich die Eigenkapitalquoten bei den Verbandsmitgliedern leicht erhöht haben.

Torben Thorn, Umweltspezialist des bvdm
, stellte anschließend den Branchenanalysten die Klimainitiative der Druck- und Medienverbände vor. Mittlerweile werden auf Wunsch der Kunden für etliche Druckaufträge Kompensationszahlungen für das beim Drucken entstandene CO2 geleistet. Wie das CO2-Volumen ermittelt wird und welchen Standard die Kompensationsprojekte haben, war Inhalt dieses Vortrages.

Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, wies darauf hin, dass die Möglichkeiten für den Kunden, CO2-Bilanzen zu erhalten und CO2-Zertifizierungen durchführen zu können, moderne Druckunternehmen auszeichnen.

Wie auch in den vergangenen Jahren präsentierte sich zum Schluss der Veranstaltung ein erfolgreiches Druckunternehmen. Michael Kappler, Geschäftsführender Gesellschafter der Firma odd Print und Medien in Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, stellte sein Unternehmen vor. Erst 1989 gegründet, mehrfach umgezogen, etliche Übernahmen integriert, lebt das Unternehmen am neuen Firmensitz in Bad Kreuznach nun mit mittlerweile 140 Mitarbeitern den „Full-Service-Gedanken“, ist Klassische Print-Agentur und seit Jahren erfolgreich im Digitaldruck tätig, bietet aber auch Website Design, Datenbankverwaltung, Mailing-Services und Web-to-Print-Portale an. Um den Qualitätsstandard auch nach außen zu dokumentieren, hat sich die odd Print von dem Verband nach ProzessStandard Offsetdruck (PSO) zertifizieren lassen, bietet CO2-Kompensationen an und ist FSC- und PEFC-zertifizierter Betrieb.

Die Analysten konnten sich somit nicht nur ein umfassendes Bild von der wirtschaftlichen Lage der Branche machen, sondern auch in einen direkten Dialog mit einem erfolgreichen Unternehmer treten. Die Bankenkonferenz bewies sich einmal mehr als wichtige Veranstaltung, die den Analysten und der Fachpresse hilft, die künftige Entwicklung der Branche und das Innovationspotenzial der Unternehmen differenziert zu beurteilen. Der regelmäßige Dialog mit dem Verband sei wichtig und befruchte die tägliche Arbeit, bestätigten die Bankenvertreter.

Quelle: Bundesverband Druck und Medien e. V.

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