Erinnert Sie solch eine Überschrift nicht auch an einen Handzettel Ihres Supermarktes in Ihrem Briefkasten? Drucksachen werden tatsächlich immer öfter wie „sauer Bier“ angeboten.

Preise für Drucksachen im freien Fall

Rabatte, Gutscheine und Billig-Preis-Aktionen sind für den harten Wettbewerb in der Druckindustrie typisch geworden. Flyer, Prospekte, Plakate, …, ganz gleich um welche Drucksachen es sich handelt, viele Druckereien unterbieten sich gegenseitig mit Tiefstpreisangeboten. Und derzeit darf man wohl davon ausgehen, dass dies auch noch eine Weile so bleiben wird. Der Preisverfall bei Drucksachen geht also weiter und viele Druckereien sind händeringend auf der Suche nach wirksamen Konzepten um trotzdem noch Gewinne zu erwirtschaften.

Ein Blick zurück

Was heute die Einkäufer von Drucksachen erst einmal freut und gleichzeitig den Druckereien so große Probleme bereitet, hat seine Ursachen schon in den 80er- und 90er Jahren. In dieser Zeit, schien das Wachstumspotential der Druckindustrie grenzenlos und das jährliche Volumen an Drucksachen stieg stetig an. Druckmaschinenhersteller hatten bei einigen Modellen Lieferzeiten von fast 2 Jahren. Goldene Zeiten für alle also und so stand denn auch bald in jedem Dorf zumindest eine Vierfarben-Druckmaschine im 3B-Format. Damals wurde die Grundlage für die heutigen Überkapazitäten gelegt. Diese drücken auf Dauer die Preise für Drucksachen, denn Maschinen müssen ausgelastet werden, denn sonst kosten Sie Geld. Gibt der Markt aber nicht genug Auftragsvolumen für alle her, setzt meist der Verdrängungswettbewerb ein. Aber das ist nur einer der Gründe.

Was macht Drucksachen sonst noch so günstig?

Mehrere Ereignisse, haben einen bleibenden Einfluss auf die Entwicklung der Druckindustrie, den Bestand an Druckereien und die Preisbildung bei Drucksachen ausgeübt. Am einfachsten lassen sich diese chronologisch wie folgt in Kurzform darstellen:

– 1989 Die Wende bringt in der Folgezeit eine neue Wettbewerbssituation mit sich

– 1990 Der Digitaldruck erobert sich erste Marktanteile zu Lasten des Offsetdrucks

– 1995 Deutschland „bekommt“ seinen Internetanschluss

– 2000 Die ersten Onlinedruckereien gehen mit neuen Vertriebskonzepten an den Markt

– 2004 Die fünfte und bis dahin größte EU-Erweiterung tritt in Kraft

– 2005 Neue Werbemöglichkeiten, wie Social-Media-Plattformen, laufen Drucksachen den Rang ab

Drucksachen wirken – aber die neuen Medien auch

Allen anderen voran, sind es insbesondere die neuen Medien, die es den Drucksachen alter Prägung so schwer machen. Werbeetats der Wirtschaft werden unter völlig neuen Aspekten und einer vergleichenden Nutzenabwägung vergeben. Drucksachen wie Kataloge, Prospekte, Flyer und Broschüren werden immer noch gedruckt, aber sie haben es offensichtlich immer schwerer gegen die neue Konkurrenz zu bestehen. Gleichzeitig wird die Wertschätzung gegenüber Drucksachen, insbesondere als Werbemittel, geringer. Ein ruinöser Preiskampf kann aber keinen Imageverlust ausgleichen. Dem Kunden müssen die Vorteile von Print und dessen Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt werden. Werden dem Kunden Wege vorgestellt, wie er mit Drucksachen erfolgreich seine Ziele erreichen kann, dann wird Print auch wieder wettbewerbsfähig sein.

Das große Plus der Drucksachen – das haptische Erlebnis

Es gibt Menschen, die in der Lage sind Drucksachen, wie z.B. Bücher, in Ihrer Erlebbarkeit so zu beschreiben, dass es schon fast wie eine Liebeserklärung klingt. Tatsächlich vermitteln viele Drucksachen dadurch, dass sie körperlich und damit auch greibar sind dem Empfänger einen ganz anderen Grad an Bedeutsamkeit. als z.B. gleiche Inhalte in einer flüchtigen, virtuellen Form. Ein echter Vorteil der Drucksachen also. Dass man sich alleine darauf nicht verlassen kann, zeigte aber z. B. der Quelle-Katalog, der trotz aller lebenserhaltenden Maßnahmen letztendlich scheitern musste.

Fazit: Der Markt für Drucksachen ist, zum Vorteil der Kunden, transparenter geworden. Und ein Druckereivergleich via Internet leicht möglich. Wer aber zukünftig Drucksachen verkaufen möchte, darf sich nicht nur als Produzent und Lieferant anbieten. Er muss vielmehr in den Dialog mit seinen Kunden eintreten und sich diesen als kompetenter Partner und Lösungsbieter empfehlen. Nur auf diesem Weg ist es möglich, Drucksachen eben nicht länger wie „sauer Bier“ anbieten zu müssen.

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