Brancheninitiative zum Klimaschutz gestartet – Jahrespressekonferenz 2008

Die deutsche Druckindustrie hat ihre stabile Aufwärtsbewegung sowohl 2007 als auch zu Beginn des Jahres 2008 fortgesetzt. Trotzdem steht die Branche weiter unter erheblichem Kostendruck.

Wie der Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) anlässlich seiner Jahrespressekonferenz am 23. Juli 2008 in Frankfurt berichtete, seien Preiserhöhungen für Druckleistungen dringend erforderlich, wenn die Branche weiterhin innovative und hochwertige Leistungen anbieten soll. Vor allem die hohen Kosten für Energie, Farbe und Papier belasten die Ertragslage der Unternehmen inzwischen erheblich. Allein Druckpapier hat sich im Jahr 2007 durchschnittlich um 3,5 Prozent verteuert, während die Preise für Druckleistungen stagnierten und in einigen Segmenten, wie beispielsweise bei Katalogen, zurückgegangen sind. Diese Tendenz hat sich auch 2008 fortgesetzt. „Kein Unternehmen kann Produkte und Leistungen auf Dauer zu Selbstkosten oder darunter anbieten. Deshalb sind Preiserhöhungen in unserer Branche unvermeidlich und müssen von den Kunden akzeptiert werden“, forderte Verbandspräsident Rolf Schwarz.

Umsatz im Ausland stieg wiederholt stärker als im Inland

Der Umsatz deutscher Druckereien mit ausländischen Auftraggebern stieg im Jahr 2007 überproportional um 6,9 Prozent, obwohl nur etwa jedes dritte Unternehmen im Ausland tätig ist. Im Inland wurde dagegen nur ein moderates Umsatzwachstum von 1,6 Prozent erzielt. Insgesamt beliefen sich die Umsätze*) der deutschen Druckindustrie auf 14,2 Mrd. Euro, was einem realen Wachstum von 2,4 Prozent entspricht.

*) Umsatz der fachlichen Betriebsteile von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten

Bessere Geschäftslage – Personalabbau wurde gestoppt

Eine stabile Geschäftslage und aufwärtsgerichtete Kapazitätsauslastung führte dazu, dass der Personalabbau in der Druckindustrie gestoppt wurde. Seit 6 Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu einem Anstieg der Beschäftigung um 2,3 Prozent. Insgesamt beschäftigt die Branche etwa 173.000 Arbeitnehmer in rund 11.000 Betrieben. Auch die Zahl der Firmenzusammenbrüche ging deutlich zurück. Nachdem 2006 bundesweit noch 216 Insolvenzen gezählt wurden, waren es 2007 nur noch 156. Unter der Voraussetzung, dass sich Preisschere nicht weiter öffnet, wird die Tendenz rückläufig bleiben.

Ausblick: Konsum- und Werbeflaute dämpfen Druckkonjunktur

Trotz des stabilen Umsatzwachstums zu Beginn des Jahres rechnet der bvdm bezogen auf das gesamte Kalenderjahr nur noch mit einer realen Zunahme des Umsatzes um 1,5 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten wird sich auf dem Vorjahresniveau stabilisieren. Bei Rohstoffen und Energie rechnet der Verband mit weiteren Kostenerhöhungen, die sich auf die Preise für Druckleistungen durchschlagen werden. Der gedämpfte private Konsum und die Werbeflaute werden sich dämpfend auf die Druckkonjunktur auswirken, die mit fast zwei Dritteln von den Werbeaufwendungen der Wirtschaft abhängt.

Klimainitiative: Druckprodukte können CO2-kompensiert werden

Als erster mittelständischer Branchenverband hat der bvdm eine Klimainitiative gestartet, die es Mitgliedsbetrieben erlaubt, mit einem verbandseigenen Klimarechner die CO2-Emissionen verursachungsgerecht für einzelne Produkte auszuweisen. Ziel der Initiative ist es, das Bewusstsein für die Klimarelevanz beim Drucken zu erhöhen und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu fördern. Betriebe, die sich an der Klimainitiative beteiligen, können ihren Kunden geprüfte Zertifikate über den CO2-Ausstoß jedes Druckproduktes anbieten und auf Wunsch des Kunden die entstandenen Emissionen kompensieren. „Wir werden zeigen, dass Print nicht nur nachhaltig wirkt, sondern auch nachhaltig und klimafreundlich produziert wird. Dabei wissen wir die Bundesregierung auf unserer Seite, die unsere Initiative ausdrücklich unterstützt“, kommentierte Hauptgeschäftsführer Thomas Mayer die Initiative des Verbandes. Die Druckindustrie ist seit jeher eine innovative Branche, die schon früh  mit weitreichenden Maßnahmen zum Schutz der Umwelt beigetragen hat. Umweltfreundliche Papiere, eine Recyclingquote von cirka 80 Prozent und die Verwendung von Holz aus nachwachsenden Beständen sind heute Standard.

Quelle: Bundesverband Druck und Medien

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