Digitales Rückgrat eines schneller drehenden Geschäfts

Ein Druck- und Mediendienstleister strukturiert seine Produktionstechnik und die betrieblichen Abläufe um. Das Ziel: den Anforderungen des Marktes auf optimale Weise gerecht zu werden. Dementsprechend hat die Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG investiert. Strategisch und in zweistelliger Millionenhöhe. In Druckweiterverarbeitung, Rollenoffsetdruck und Druckvorstufe. Im Bereich vor dem Druck gewährleisten zwei neue KODAK MAGNUS 800 QUANTUM Plattenbelichter beides: Schnelligkeit in der Versorgung der Druckmaschinen mit hochwertigen Offsetdruckplatten und die nötige Sicherheit in einem Geschäft, in dem es teilweise „um die letzte Minute“ geht.

Der Markt, das sind für Dierichs Druck + Media in erster Linie Verlage, die hochwertige Publikums- und Fachzeitschriften herausgeben, und Auftraggeber aus Industrie und Handel, die anspruchsvolle Farbkataloge als Verkaufsinstrumente einsetzen. Rund 15 Millionen Euro hat das Unternehmen mit den beiden Geschäftsführenden Gesellschaftern Rainer Grobe und Marc von Kiedrowsky an der Spitze im Jahr 2007 investiert, um sich auf dem Markt noch breiter aufzustellen.

Den Standort Kassel bezeichnet das Management als sehr günstig. Die Lage mitten in Deutschland bietet logistische Vorteile hinsichtlich der Distribution von Periodika, gerade wenn deren Produktion einem engen Zeitplan unterliegt. Das ist bei den meisten Aufträgen der Fall, denn im Produktionsprogramm dominieren Zeitschriften. Manche dieser Objekte kommen fünfmal pro Woche auf den Markt, werden also im Rhythmus einer Tageszeitung produziert, weisen aber dennoch alle Merkmale hochwertiger Magazine auf. „Wir setzen bewusst auf Hochqualitätsprodukte“, sagt Marc von Kiedrowsky. Für Auflagen bis zu 300.000 Exemplaren sieht sich Dierichs Druck + Media ideal aufgestellt, doch auch Auflagen bis 1 Million bewältigt man technisch, logistisch und unter Kostenaspekten mit Erfolg. Solche Höchstmarken stehen im Geschäft, das Dierichs zu drei Vierteln mit Verlagen abwickelt, selten zur Disposition. Im Gegenteil. Dem Abschmelzen der Auflagenhöhen auf einem stagnierenden Zeitschriftenmarkt begegnen die Verlagshäuser mit der Splittung von Inhalten, sprich mit zusätzlichen zielgruppenspezifischen Magazintiteln. Kleinere Einzelauflagen bei mehr Titeln, das verlangt dem Druckdienstleister eine erhöhte Flexibilität ab. „Genau das ist unsere Stärke“, versichert Marc von Kiedrowsky, „und damit konnten wir eine ganze Reihe neuer Kunden gewinnen.“

Produktionstechnik maßgeschneidert für das neue Leistungsprofil
Aufgrund dieser Orientierung widersteht Dierichs Druck + Media dem Trend zu immer größeren Druckmaschinenformaten. Flexibilität, Leistung und ein hohes Qualitätsniveau – auf diese Maxime wurde die neue Produktionstechnik zugeschnitten. Besonders deutlich zeigt sich das an der neuesten Rollenoffsetdruckmaschine des Hauses, einer 32-Seiten-Rotoman 70. Die auf zweibahnigen Betrieb ausgelegte Anlage mit acht Doppeldruckwerken in Tandemkonfiguration gestattet die Produktion von 2 x 16 Seiten oder 1 x 32 Seiten A4. Eine weitere zweibahnige Rotoman 60 mit identischer Druckwerkskonfiguration sowie eine einbahnige Fünffarben-Maschine (Rotoman 60), die als Inline-Finishing Multitalent ausgelegt ist, ergänzen den Rollenoffsetbereich. Eine hauptsächlich für die Fertigung von Umschlägen genutzte Roland 700-Fünffarben-Bogenoffsetmaschine komplettiert den Druckmaschinenpark.

Der eingeschlagene Wachstumskurs, eine wachsende Produkt- und Titelvielfalt sowie die kleineren Auflagen haben die Anforderungen in der digitalen Druckformherstellung verschärft: Die Zeitfenster ab Verfügbarkeit der ausgabefertigen Formen bis zum disponierten Druckbeginn sind kleiner geworden. Und angesichts der wachsenden Auftragsmenge galt es die Schlagzahl zu erhöhen. Ein Generationswechsel im CTP-Bereich war unumgänglich. An die Stelle der beiden fünf Jahre alten Thermoplattenbelichter musste etwas erheblich Leistungsfähigeres treten.

Dierichs Druck + Media hat die Thermotechnologie beibehalten. Neu ist, dass die CTP-Systeme von Kodak stammen und neben einem weiteren Druckplattentyp die KODAK ELECTRA EXCEL Thermoplatte bebildern. Zwei KODAK MAGNUS 800 QUANTUM Plattenbelichter – der eine in der F-Geschwindigkeitsversion mit Einzelkassetteneinheit, der andere in der schnelleren V-Version mit Mehrkassetteneinheit – machen bei der Ausgabe der Druckplatten Tempo. Für rationelle, einheitliche Abläufe im CTP-Bereich ist es von Vorteil, dass alle Druckmaschinen des Hauses mit Platten in der „8-Seiten-Formatklasse“ drucken. De facto gibt es nur zwei Plattenformate, die zu bedienen sind.

60 % höherer CTP-Durchsatz
Zusammen bringen es die beiden KODAK Plattenbelichter auf einen maximalen Durchsatz von bis zu 50 Druckplatten pro Stunde. Laut Ludger Thering hat die CTP-Produktionskapazität damit, verglichen mit den früheren Plattenbelichtern, um 60 % zugelegt. Für den Leiter der Druckvorstufe hat neben dem generellen Produktivitätsanstieg der Sicherheitsaspekt hohen Stellenwert: „Gerade zu den Stoßzeiten können wir uns kaum zehn Minuten Produktionsausfall leisten. Im Grunde genommen ist einer der Plattenbelichter redundant. Aber wir brauchen dieses Backup. Sollte eine CTP-Linie einmal ausfallen, können wir sofort auf die andere ausweichen.“ Zur Sicherheit kommt der Effekt der beschleunigten Plattenherstellung. „Bei uns läuft es ähnlich wie in der Zeitungsproduktion, nur ist alles straffer organisiert. Dank der schnelleren CTP-Technik von Kodak haben wir so viel Zeit gewonnen, dass wir Kunden mit zeitkritischen Produkten im Vergleich zu bisher einen Zeitvorteil von 20 Minuten bieten. D. h. sie können z. B. Anzeigenseiten entsprechend später liefern“, erläutert Ludger Thering.

Während der Systemevaluation, gemeinsam mit Matthias Wöhrmann, Verkaufsleiter beim Kodak Handelspartner Walter Geerke aus Laatzen, haben die „inneren Werte“ der KODAK MAGNUS 800 QUANTUM Plattenbelichter Jörg Markus, den stellvertretenden Leiter der Druckvorstufe, überzeugt: „Ich werfe bei Maschinen immer einen Blick unter die Haube. Bei den MAGNUS Belichtern sehe ich neben einer soliden Bauweise eine sehr gute Zugänglichkeit der Maschinenkomponenten. Das ist im Servicefall für eine schnelle Problembehebung sehr wichtig.“

Prozessstabilität inklusive
Spürbare Veränderungen in Bezug auf die CTP-Ausgabequalität hat auch die KODAK SQUARESPOT Bebilderungstechnologie mit sich gebracht. „Kodak betont die Vorteile der konstanten Plattenbebilderung mit randscharfen Punkten und die Unempfindlichkeit gegen Prozessschwankungen“, so Jörg Markus. „Das haben wir in der Praxis auf den Prüfstand gestellt, indem wir bei der Belichtung mit erhöhter und reduzierter Energie gefahren sind und in der Plattenentwicklung die Temperatur nach oben und unten variiert haben. Die Ergebnisse sind in der Tat gleich bleibend, die Stabilität ist wirklich enorm.“ Trotzdem überlässt man in Kassel nichts dem Zufall. Jede Platte enthält Kontrollelemente zur permanenten visuellen Überwachung der Plattenqualität. Darüber hinaus werden täglich spezielle Testplatten zum Ausmessen bebildert – auch um Rückschlüsse auf den Zustand der Entwicklungschemie ziehen zu können.

Die Konstanz der Bebilderungsresultate vermeidet Probleme in der Plattenherstellung und ist gerade bei der Ausgabe feiner Raster von Vorteil. Neben dem vorherrschenden 60er- und 54er-AM-Raster druckt Dierichs Druck + Media zwischen zehn und fünfzehn Prozent der Aufträge mit einem crossmodulierten XM-Hybridrasterverfahren im Feinheitsgrad 210 und 240 lpi bzw. 82 und 94/cm. Damit bilden die KODAK Plattenbelichter in der Vorstufe ein solides Fundament, das Dierichs Druck + Media hilft, in der täglichen Druckproduktion den selbst gesetzten hohen Qualitätsanspruch zu erfüllen.

Was die Workflow-Integration der CTP-Systeme betrifft, besteht bei dem Unternehmen eine besondere Konstellation. Die beiden KODAK MAGNUS 800 QUANTUM Plattenbelichter erhalten die Ausgabedaten von einem seit längerem verwendeten Apogee X-Workflow-System im 1-Bit-TIFF-Format. Zwei KODAK PRINERGY EVO Workstations, auf denen die TIFF Downloader-Software läuft, agieren als Schnittstellen und speisen die ausgabefertigen Daten in die Plattenbelichter ein.

Neben den vollautomatisch arbeitenden Thermoplattenbelichtern hat Kodak einen Großteil der Systeme für die Entwicklung und weitere Verarbeitung der Platten geliefert. Dem KODAK MAGNUS 800 QUANTUM Plattenbelichter in der F-Geschwindigkeitsversion sind eine Online-Verarbeitungsanlage und ein Plattenstapler nachgeschaltet. Die in dem schnelleren KODAK CTP-System bebilderten Platten durchlaufen ebenfalls eine Verarbeitungsanlage und werden gleich  inline zu einer Video-Registerstanze geleitet. Hier erhalten sie die erforderliche Stanzung sowie einen seitlichen Winkelschnitt und werden dann automatisch an eine Einbrennlinie übergeben. Dass bei Dierichs Druck + Media sämtliche Platten eingebrannt werden, hat seine Ursachen nicht etwa in den Auflagenhöhen, sondern im Sicherheitsaspekt. Eine bestmögliche Beständigkeit der druckenden Schicht gegen mechanische Einwirkungen und Einflüsse der automatischen Waschanlagen in den Druckmaschinen ist damit gewährleistet.

Der komplette CTP-Bereich wird pro Schicht von einem Mitarbeiter überwacht und betreut. Nach rund sechs Monaten Einsatz der KODAK MAGNUS 800 QUANTUM Plattenbelichter im Zweischichtbetrieb sieht Marc von Kiedrowsky die Wahl bestätigt. „Es ist eine extrem zuverlässige Technologie. Wir sind mit dieser Investition rundum zufrieden“, sagt er. Was angesichts eines jährlichen Produktionsvolumens von rund 120.000 Druckplatten erhebliches Gewicht hat.

Quelle: Kodak

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