Sie ist weder neu, noch kommt sie wirklich überraschend. Die Rede ist von der Krise, von der eine Vielzahl der annähernd 100 Rollenoffsetdruckereien in Deutschland massiv betroffen ist. Fakt scheint zu sein, wer die kommenden 3-6 Jahre überlebt, hat entweder fusioniert, verkauft oder sein Unternehmen grundlegend neu strukturiert. Die Insolvenz, als vierte Alternative, möge hoffentlich, für die noch vorhandenen Anbieter, nicht relevant werden. Experten prognostizieren allerdings eine weitere Konzentration des Marktes auf mittelfristig 10-15 Rollenoffsetgruppen, die dann das Geschäft unter sich aufteilen werden. Wer den seit Jahren währenden Kreislauf von Preisverfall, steigenden Preisen bei den Verbrauchsmaterialien und scheinbar zwingenden Neuinvestitionen für immer größere und leistungsfähigere Maschinen durchbrechen will, wird neue Wege finden müssen. Die richtige Richtung wird vielmehr die sein, sich neue Partner im Markt zu suchen, das eigene Angebot attraktiver für den Kunden zu gestalten und konsequent sich auf die Druckaufträge zu konzentrieren, die tatsächlich optimal und damit nicht nur kostendeckend, im Unternehmen produziert werden können. Bedingungslose Auslastung „um jeden (Druck)Preis“, ist kein Erfolgsrezept.
Handeln und Kreativität ist gefragt und dabei wird der Kunde und dessen Handeln, als Maßstab, von ganz entscheidender Bedeutung sein. Was will mein Kunde? Wie orientiert sich mein Kunde bei der Druckereisuche am Markt? Wie bleibe ich bei meinem Kunden im Gespräch? Die Antworten auf diese Fragen, sollten für den Rollenoffsetdruck wesentlich wichtiger sein, als destruktive Schuldzuweisungen (das Internet muss an dieser Stelle immer gerne herhalten).
Die Neuorientierung auf Gewinn versprechende Märkte sowie die positiven Möglichkeiten des Web bei der Akquisition, sind echte Chancen, wenn man sie denn auch zu nutzen versteht. Dass der Königsweg nicht immer nur die nächst größere und noch schnellere Maschine sein kann, belegt die Vergangenheit mehr als deutlich. Das Verharren in alten Strukturen führt über kurz oder lang in die Krise, die keiner will aber dann auch sehr schnell Arbeitsplätze kosten kann.
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