Die Kritiker sind verstummt, der Ausbildungspakt, vor vier Jahren von der damaligen Bundesregierung ins Leben gerufen, ist ein Erfolg geworden. Als nationaler Pakt für Fachkräftenachwuchs und Ausbildung, hat die Wirtschaft die an sie gestellten Erwartungen erfüllt. Fast 190.000 Ausbildungsplätze schaffte Sie in den vergangenen 3 Jahren, ein Beweis dafür, dass es auch ohne eine zwangsweise Ausbildungsplatzabgabe möglich ist, jungen Menschen den Einstieg in die Berufswelt zu erleichtern. Wirtschaft und Bundesregierung haben sich daher dafür entschieden, den Pakt bis zum Jahr 2010 zu verlängern. Eine gute Entscheidung, die für die Zukunft hoffen lässt. Doch wie stellt sich die Ausbildungssituation für die grafische Industrie dar? Wir sprachen darüber mit Theo Zintel, vom Bundesverband Druck und Medien e. V. (bvdm), der uns zu der Thematik einige interessante Daten und Zahlen liefern konnte. Demnach ist die Zahl der Gesamtausbildungsverhältnisse zum 31.12.2006 im Vergleich zum Vorjahr um 2,34 Prozent gestiegen. Sie liegt derzeitig bei 16.857 (2005: 16.472). Im Jahr 2006 wurden in den Berufen des Wirtschaftsbereiches Druck und Medien 6.640 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das ist ein Zuwachs von 10,10 % gegenüber dem Vorjahr (6.031).

Mediengestalter verzeichnen dabei ein Plus von 9,32 %, Buchbinder von 9,55 %, Drucker von 5,38 %, Siebdrucker von 24,29 % und Verpackungsmittelmechaniker sogar von 27,42 %. Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, dass 60 (!) Prozent der neuen Ausbildungsverträge Mediengestalter sind, gefolgt vom Drucker mit einem Anteil von 20,6 %, dem Buchbinder mit 8,1 % und dem Verpackungsmittelmechaniker mit 7,1 %.

Bei all diesen positiven Tendenzen, muss allerdings auf ein besonderes Missverhältnis hingewiesen werden, auf das uns Theo Zintel aufmerksam machte. Auf einen freien Ausbildungsplatz als Mediengestalter kommen durchschnittlich 7 Bewerber. Auf einen freien Ausbildungsplatz als Drucker kommen aber nur 0,7 Bewerber. Das Berufsbild „Drucker“ hat damit offensichtlich keine große Attraktivität für die Mehrzahl der Berufseinsteiger und dies zum Leidwesen der Industrie. Zu Unrecht, wie der Bundesverband Druck und Medien meint und verweist dabei auf die dazu eigens eingerichtete Homepage „Drucker werden“. In sehr anschaulicher und informativer Weise, wird dort der Beruf des Druckers den Jugendlichen näher gebracht. Eine gute Initiative, wie wir meinen, die hoffentlich dazu beitragen wird das Image dieses „vielfältigen Berufes mit Zukunft“ nachhaltig zu verbessern.

Quelle: Bundesverband Druck und Medien e.V.

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