Wie norddeutsche Unternehmen der Krise trotzen: Seit 1998 ist „Books on Demand“ aktiv – und die Geschäfte laufen glänzend. Die Firma will wachsen und einstellen.

Hamburg. Am Anfang war das Buch. Ein Buch, dass wie kein anderes zu einem jungen Hamburger Unternehmen passt: „Die Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg – eine kommentierte Fassung“ war der erste Band für den das frisch gegründete Unternehmen „Books on Demand“ (BOD) 1998 den Druckauftrag erhielt. Seitdem hat sich viel getan bei der Firma, die trotz der Finanzkrise auf Erfolgskurs ist.

„2006 hatten wir noch 17 000 Titel im Programm, heute sind es deutlich über 100 000 von mehr als 10 000 Autoren“, sagt Firmenchef Moritz Hagemüller. Etwa 10 000 Bücher verlassen derzeit täglich die Produktionshallen in Norderstedt. 2008 steigerte die Firma den Umsatz deutlich und erzielte einen Rekord. „Auch 2009 soll das Wachstum zweistellig sein“, so der Geschäftsführer. In Europa ist die Firma, die den Brüdern Michael und Wolfgang Herz gehört (Tchibo, Beiersdorf), nach eigenen Angaben führend.

Die Idee zu BOD entstand 1997 bei dem Buchgroßhändler Libri, der ebenfalls in Besitz der Familie Herz ist. Ziel war es nach Angaben von Hagemüller, Verlagen eine Möglichkeit zu bieten, Bücher erst dann zu produzieren, wenn es auch einen Käufer für das Buch gibt. So sollten mit der Auflagenproduktion verbundene Kosten für die Lagerhaltung und Verwaltung vermieden werden.

Heute zählen Verlage wie Suhrkamp, der Wissenschaftsverlag Springer oder Carl Hanser zu den Kunden des Unternehmens. Mehr als 300 Verlage nutzen die Möglichkeit, hier Klassiker, ältere Werke oder Bücher mit einer geringen Nachfrage anfertigen zu lassen, ohne das Auflagenrisiko tragen zu müssen. „Die Firmen wollen ihre Programmvielfalt erhalten, können aber nicht alle Bücher vorrätig haben“, sagt Hagemüller. „BOD bietet ihnen da die Möglichkeit, das Angebot nicht einschränken zu müssen.“

Aber auch Hobbyautoren bekommen die Chance, ihr Werk in einer kleinen Stückzahl drucken zu lassen. Das System ist einfach: Jeder Nutzer kann mithilfe eines Computerprogramms sein Buch, seinen Bildband oder seine Diplomarbeit auf der Internetseite des Unternehmens hochladen und den Preis seines Buches festlegen. Der durchschnittliche Verkaufspreis beträgt nach Angaben von Hagemüller 15 Euro. Alle Kunden haben nach dem Hochladen die Möglichkeit, im Internet auf das Werk zurückzugreifen und es zu bestellen. Die Druckpreise für Eigenbestellungen richten sich nach Umfang, Ausstattung und Auflage. So gibt es beispielsweise ein Taschenbuch mit 100 Seiten ab drei Euro.

Die Erfolge des 1997 gegründeten Unternehmens zeigen sich auch in der Entwicklung der Mitarbeiterzahl. Rund 100 Beschäftigte arbeiten für BOD – und es sollen mehr werden.

Quelle:  Hamburger Abendblatt

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