Werbetreibende haben es nicht leicht. Es wird immer schwerer, die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu bekommen. Das Allheilmittel für viele: Auffällige Werbung – Wie auch immer das am Ende aussehen mag. Drei gedruckte Beispiele finden Sie in diesem Artikel.

Auffällige Werbung
Werbung will immer unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit

Aber Vorsicht! Wer dabei aber das eigentliche Ziel aus den Augen verliert, der schießt auch schnell mal an seiner Zielgruppe vorbei. Das führt dann zu Vielem: Hohn, Irritation, Ignoranz und im schlimmsten Fall – zur Ablehnung. Ziel erreicht? Nein, wohl nicht.

So ein Flop lässt sich aber vermeiden. Fest steht: Es gibt jede Menge Beispiele für gelungene aber auch weniger wirkungsvolle Werbeaktionen. Ich möchte Ihnen hier einige vorstellen.

Vorab: Wer Werbung macht, ist gut beraten, sich über drei grundsätzliche Fragen Gedanken zu machen:

  1. Welche Strategie verfolgt mein Unternehmen?
  2. Welches Konzept baut idealerweise auf meiner Strategie sinnvoll auf?
  3. Wie und in welcher Form lassen sich dann geeignete Werbemittel in mein Konzept integrieren?

 

Denken Sie doch mal einige Tage oder auch Wochen zurück. An welche Werbung, egal ob im Fernsehen in der Zeitung oder in Ihrem Briefkasten erinnern Sie sich? Und welches Gefühl verbinden Sie spontan mit dieser Erinnerung?

Was jeder weiß: Wir alle werden täglich mit tausenden von Botschaften und Informationen bombardiert. Daher selektieren wir auch alle, oft in Bruchteilen von Sekunden, in „wichtig“ und „unwichtig“. Das geht Ihnen so – und mir auch.

So habe ich mir selbst einmal folgende Fragen gestellt:

„Was ist bei dir eigentlich in den letzten drei Wochen hängengeblieben? An welche auffällige Werbung kannst du dich noch erinnern?

Meine Gedanken und Antworten möchte ich Ihnen nicht vorenthalten.

Auffällige Werbung 1: Der Jodel-Folder

Sie schmunzeln vielleicht schon bei dieser Überschrift. Mir ging es auch so. Von dem Jodel-Folder habe ich letzte Woche über eine Pressemitteilung erfahren. Eine Druckerei hatte den Folder für die österreichische Gruppe des Pharmaproduzenten Sandoz produziert. Der Jodel-Folder hat ein Soundmodul und gehört nun zum „Gepäck“ der Außendienstmitarbeiter von Sandoz. Kombiniert wird der Folder mit Karten, in denen die Produktklassiker des Herstellers vorgestellt werden.

Und wozu das Ganze? Ich stelle mir vor, wie da ein, von Terminen gehetzter Arzt, mit dem Pharma-Vertreter in seinem Büro sitzt. Und dann „zückt“ sein Besucher plötzlich den Jodel-Folder um ihn dem Arzt erwartungsvoll in die Hand zu drücken. Über die Reaktion kann man nur spekulieren. Sie dürfte von „höflich amüsiert“ bis „peinlich berührt“ gehen. Aber ob dadurch die Sandoz-Mitarbeiter wirklich leichter Gehör bei Ihren Kunden finden werden …

 

Auffällige Werbung 2: Der Magic Flyer

„Gewöhnliches wird nicht beachtet“, schreibt da das Unternehmen touchmore auf seiner Webseite. Dem kann man wohl bedenkenlos zustimmen – oder nicht? Und da der Anbieter für haptische Verkaufsförderung auch eine Sendung mit Mustern anbietet, habe ich vor einiger Zeit nicht lange widerstehen können. Als mich das Paket von touchmore erreichte, wusste ich in etwa schon, was mich erwartete. Unter anderem: Der Magic Flyer. Dahinter verbirgt sich ein gummigetriebenes Flugobjekt, genauer gesagt – ein Schmetterling. Dieser fliegt dem ahnungslosen Adressaten beim Öffnen einer Karte um die Ohren – oder wohin auch immer. So genau lässt sich das nicht voraussagen. Nichts für schreckhafte Gemüter aber ein Mailingverstärker der Wirkung zeigt. Auf durchschnittlich 15 Prozent Responsquote soll es ein Mailing mit dem Magic Flyer bringen.

Auffällige Werbung 3: Botschaften auf Stein

Als mir unser freundlicher Postbote das kleine Paket in die Hand drückte, fiel mir gleich das Gewicht auf. Knapp 700 Gramm, wie sich später herausstellte. Absender war die Print Media Group aus Hamm. Bestellt hatten wir dort nichts. Die Neugier war also noch ein wenig größer. Was war wohl in dem Paket? Es handelte sich um eine aufwändig verpackte Steinplatte. Mit einem kleinen Infozettel obenauf, wollte man uns so über ein neuartiges „Steinpapier“ und dessen Vorzüge informieren. Die kleine Steinplatte hat den Aufdruck:

BOTSCHAFTEN FÜR DIE EWIGKEIT SCHREIBT MAN AUF STEIN

Ich war (positiv) beeindruckt, interessiert und dachte gleich darüber nach, in welchem Zusammenhang man dieses Steinpapier wohl würde einsetzen können. Ich wollte ganz einfach mehr darüber erfahren.

 

Mein Fazit:

Das dritte Beispiel für „Werbung die hängen bleibt“, hat auf mich den besten Eindruck gemacht. Gerade im Hinblick auf die heutige Materialvielfalt und die fast unbegrenzten technischen Möglichkeiten der Verarbeitung und Veredelung, stehen dem „Werbenden“ sehr viele Wege offen.

Wichtig dabei: Zwischen reiner Effekthascherei und wirklich positiver, informierender und durchaus auch auffälliger Werbung, ist es oft ein schmaler Grat. Was immer hilft: Versetzen Sie sich doch mal in die Position des Empfängers Ihrer Werbebotschaft.

 

Welche Werbeaktion ist Ihnen noch in guter Erinnerung geblieben. Oder haben Sie vielleicht selbst ein erfolgreiches Medium im Einsatz?

 

photo credit: Ey Lou Flynn via photopin cc

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