Arbeitszeiterfassung soll manipuliert worden sein, um Steuern und Sozialabgaben zu sparen

Die strafrechtlichen Ermittlungen beim «Pressehaus Stuttgart Druck» weiten sich einem Medienbericht zufolge aus. Mitte Januar habe die Staatsanwaltschaft Stuttgart Räume des Pressehauses sowie Privatwohnungen durchsuchen lassen, berichtete das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» am Samstag vorab. In der Druckerei-Tochter, die zum Zeitungskonzern SWMH («Süddeutsche Zeitung», «Stuttgarter Zeitung») gehört, soll jahrelang die Arbeitszeiterfassung manipuliert worden sein, um Steuern und Sozialabgaben zu sparen.

Im Herbst hatte sich den Angaben zufolge ein Ex-Mitarbeiter selbst angezeigt und erklärt, die Geschäftsleitung habe von den Praktiken gewusst. Bei der Durchsuchungsaktion sei «umfangreiches Beweismaterial» gesichert worden, sagte die Staatsanwaltschaft. Ermittelt wird laut «Spiegel» nicht mehr nur gegen zwei frühere Mitarbeiter, sondern auch gegen eine angestellte Führungskraft. Auch die Steuerfahndung sei eingeschaltet.
Laut SWMH-Chef Richard Rebmann warte die Steuerfahndung jedoch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ab, bevor sie entscheide, ob sie die Arbeitszeiterfassung vergangener Jahre detailliert prüfe. Wie viel Geld das Unternehmen womöglich nachzahlen muss, steht dem Bericht zufolge daher nicht fest. Die SWMH verhandele derzeit mit den Banken über ihre Kreditkonditionen, laut Rebmann solle bis März eine Einigung stehen.

Quelle: Spiegel/OpenReport

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