Verpackungsdruck

Verpackung tut not: Nicht nur, dass sie das Produkt auf dem Weg zum Verbraucher schützt, sie ist gleichzeitig Werbefläche für das herstellende Unternehmen.

Nicht zuletzt kennen wir die Verpackung der Verpackung: den Umkarton für Gebinde in größerer Zahl. Grund genug, sich mit dem Verpackungsdruck einmal näher zu beschäftigen.

 

»Form follows function« – auch im Verpackungsdruck

 

Dieser Leitsatz für Designer, den Horatio Greenough bereits 1852 geprägt hat, gilt auch für Verpackungen. Mindestens zwei Sorten Verpackungen begegnen uns im Alltag: einmal der Schutz, den das Produkt selbst trägt, wie beispielsweise ein hochwertiger Karton für ein edles Parfum, und einmal der Karton, in dem Hunderte dieser Packungen in Auslieferungslager oder zu den Händlern gelangen. Zugegeben, letzterer wirkt meist nicht sehr attraktiv. Seine Form ist vergleichsweise plump und seine Farbe eher trist. Selbst im bedruckten Zustand ist er kaum als Schönheit zu bezeichnen: Sicherheitszeichen wie »Vorsicht Glas«, oder Hinweise zum Handling, wie Pfeile, die beschreiben, wo oben ist, sind kaum als attraktiver Schmuck anzusehen. Dennoch ist dieser Karton ein wahres Wunder: meist aus Wellpappe hergestellt, schützt er hohe Warenwerte gegen Erschütterungen, Druck und Stoß. Sein zurückhaltender Aufdruck gibt bedeutende Hinweise darauf, was zu geschehen oder zu unterlassen sei, damit das wertvolle Produkt unbeschadet sein Ziel erreicht. Auch wenn der Versandkarton eher unscheinbar wirkt, wird er durch Verpackungsdruck zum unverzichtbaren Informationsträger. Selbst dann, wenn wie in diesem Fall der Verpackungsdruck in nur einer oder zwei Farben ausgeführt wird. Ohne Verpackungsdruck ginge es nicht.

 

Durch Verpackungsdruck von schlichter Pappe zum edlen Karton

 

Was aber, wenn wir den Umkarton nun öffnen: Eine Explosion der Farben, glänzende Flächen oder mattes Schwarz, Goldfolien wechseln mit Prägungen, die ebenfalls im Verpackungsdruck koloriert wurden – ein wahres Wunder der Druckkunst. Schon von außen sieht der Konsument: Hier muss es sich um ein ganz besonders Parfum handeln. Verpackungsdruck macht es möglich. Selbst dann, wenn sich in den Flakons nur reines Wasser befindet. Mit einer entsprechend hochwertigen Verpackung wird aus jedem Produkt scheinbar ein besonders wertvolles. Die Möglichkeiten, die im Verpackungsdruck dafür zur Verfügung stehen, sind vielfältig:

 

– Heiß- und Kaltfolienprägung o. a.

– Lacke, die wie im Offsetdruck aufgetragen werden

– und natürlich der Offsetdruck selbst.

 

Auf den Verpackungsdruck kommen dabei besondere Anforderungen zu: So darf zum Beispiel die Farbe an den Rillkanten von Faltschachteln nicht brechen. Die Farbe muss scheuerfest sein, damit das Ergebnis des Verpackungsdrucks bleibend ist. Insgesamt wird schwereres Druckmaterial bewegt, als es im Papierdruck der Fall ist. So sind die Maschinen, die im Verpackungsdruck zum Einsatz kommen, ebenfalls von besonderer Qualität: Sie müssen mit Materialien umgehen können, deren Volumen größer ist und sind deshalb beispielsweise mit kräftigeren Vorrichtungen für die An- und Auslage versehenen. Verpackungsdruck mit einer handelsüblichen Druckmaschine gibt es nicht. Im Verpackungsdruck handelt es sich in jedem Fall um spezialisierte Betriebe.

 

Dosen, Kunststoff und andere Verpackungsstoffe

 

Bislang war im Zusammenhang mit dem Verpackungsdruck ausschließlich von papierartigen Materialien die Rede. Tatsächlich kennen wir jedoch bedeutend mehr Verpackungsmaterial, das ebenfalls im Verpackungsdruck veredelt wird, allerdings mit anderen Verfahren.

 

Häufig kommt im Verpackungsdruck das Flexodruckverfahren zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um eine Sonderform des Hochdrucks, eines früher sehr häufig angewandten Druckverfahrens, das heute im Niedergang befindlich ist. Im Verpackungsdruck jedoch konnte es seine Nische finden und bewahren. Der Flexodruck ermöglicht es selbst Kunststoffe zu bedrucken, eine Anforderung, die im Verpackungsdruck häufig anzutreffen ist. Gleichfalls lassen sich hiermit Wellpappe oder metallisierte Folien bedrucken, aber auch Ballons, Klebebänder oder Getränkeverpackungen. Neuere Verfahren erlauben den Endlosdruck ohne Naht oder Spalt an der Druckform. Im Verpackungsdruck ein entscheidender Vorteil. Sicher kennen Sie scheinbar endlose Barcodes, die auf Verpackungen immer häufiger erscheinen.

Digitaler Verpackungsdruck

Seltener angewandte Verfahren im Verpackungsdruck

 

Vorgeformte Verpackungen aus Kunststoff lassen sich mit den beschriebenen Druckverfahren gar nicht bedrucken. Soll beispielsweise unser Parfum sportbegeisterte Herren ansprechen und zum Zweck der Absatzsteigerung in einem Kunststoff-Fußball verpackt werden, müssen im Verpackungsdruck Druckverfahren zur Anwendung kommen, die der dreidimensionalen Form Rechnung tragen. Dieser Plastik-Fußball könnte dann durch den sogenannten Tampon-Druck zum Werbeträger werden. Nicht zuletzt ist im Verpackungsdruck auch der Siebdruck denkbar. Allerdings gehen diese Druckverfahren mehr und mehr zurück.

 

Preise im Verpackungsdruck

 

Wie überall lohnt es sich auch im Verpackungsdruck, die Preise zu vergleichen. Je nachdem, ob die Verpackung weitere Veredelungsverfahren durchlaufen soll, ist nicht jeder Betrieb gleich gut geeignet, den Verpackungsdruck durchzuführen. Je aufwendiger, desto mehr sollte man bei der Wahl der Druckerei auf die Möglichkeiten der Weiterverarbeitung achten.

 

Welche Faktoren sind für Sie im Verpackungsdruck und für Ihre Produkte wichtig? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!

photo credit: loop_oh via photopin cc

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