Sie agieren als wichtiges Bindeglied zwischen der Druckerei und dem Auftraggeber und sorgen für einen reibungslosen Arbeitsablauf. Auch für eine qualitativ sichere Herstellung, Produktion und Fertigung der Drucksachen sind Produktioner oder auch Druckstückproduktioner verantwortlich.

 

Dabei erfreuen sie sich in der Druckbranche offensichtlich nicht der allergrößten Beliebtheit. Produktioner sind oft unerwünscht und haben es deshalb nicht leicht, die optimale Druckerei für ihr Druckprojekt zu finden. Bei dieser Situation kann man sich natürlich fragen, wie schlecht es einigen Druckereien gehen muss, wenn sie auf Druckaufträge von Produktionern lieber verzichten und stattdessen ihre Druckmaschinen “ruhen” lassen. Als Fachleute sind Produktioner für einige Druckereien anscheinend zu kompetent oder zu kompliziert. Denn bei ihnen handelt es sich, in den meisten Fällen, um Menschen mit einer fundierten Ausbildung im Druckbereich und entsprechend langer Berufserfahrung. Diese Fachleute vertreten die Interessen ihrer Auftraggeber und stehen in einer gewissen Verantwortung ihnen gegenüber.

 

Freie Produktioner entwickeln Druckaufträge, oftmals aus dem Handel und der Industrie. Gegen eine Provision werden diese Aufträge dann an Druckereien übergeben. Der “Provisions-Aufschlag” ist Druckereien oft allerdings ein Dorn im Auge. Sie halten die verlangte Provisions-Höhe nicht mehr für gerechtfertigt. Viele Druckereien sind der Ansicht, dass in Zeiten, in denen die Gewinnspannen immer geringer werden, die Provisionen zu hoch ausfallen.

Doch sind die Vorbehalte gegen diese Fachleute der Druckbranche wirklich gerechtfertigt? Nein, sie sind es nicht. Gerade die sogenannten freien Produktioner leisten für mittelständische und kleine Druckunternehmen wichtige Vertriebsarbeit. Dabei kosten diese Fachleute nur dann Geld (Provision), wenn sie den Druckereien Umsatz bringen. Das Fachwissen und die Erfahrung von Druckstückproduktioner und Druckerei vereint, kann für alle Beteiligten nur von Vorteil sein. Missgunst, mangelnde Wertschätzung dem Geschäftspartner gegenüber, sowie Selbstgefälligkeit sind unangebracht und unnötig. Schließlich stehen Druckerei und Produktioner nicht auf verschiedenen Seiten. Sie haben ein gemeinsames Ziel, ein einwandfreies Druckprodukt und daher sollte auch eine konstruktive Zusammenarbeit möglich sein. Für den Erfolg ist die Zusammenarbeit unabdingbar wichtig.

 

Aufgaben

In der Werbebranche sind Produktioner wichtige Menschen. Der Printbereich ist für viele Werbeagenturen ein sehr bedeutendes Standbein. Auch viele werbende Unternehmen können auf Flyer und Broschüren nicht verzichten. Produktioner gelten als Schnittstelle zwischen dem Auftragnehmer und dem Auftraggeber. Sie sind für die Herstellung der Werbemittel verantwortlich (z.B. für Plakate, Broschüren, Verpackungen und Mailings). Auch Aufgaben im Internet wie E-Commerce und Online Publishing gehören zu ihren Arbeitsbereich. Dabei ist die Berufsbezeichnung Produktioner eigentlich missverständlich, denn mit der wirklichen Gestaltung von Druckerzeugnissen hat ihre Aufgabe nichts zu tun. Diese Fachleute koordinieren und leiten vielmehr den kompletten, technischen Herstellungsprozess im Druckbereich. Verhandlungen mit Kunden und Kalkulationen gehören auch zu ihrem Aufgabenfeld.

 

Festangestellte Produktioner vermitteln zwischen den Dienstleistungsbetrieben und der eigenen Agentur. Dafür benötigen sie fundierte Kenntnisse beider Bereiche. Gegenüber den Kollegen im eigenen Unternehmen müssen sie stets die zeitliche und technische Machbarkeit, sowie die Kosten bei der Umsetzung der Ideen im Blick behalten. Sie wählen eine passende Druckerei aus, die die finanziellen, zeitlichen und vor allem qualitativen Vorgaben am besten erfüllt. Wurde der Auftrag vergeben, überwachen und korrigieren sie den kompletten Herstellungsprozess. Sie kümmern sich um den gesamten Produktionsablauf und sorgen für die termingerechte Fertigstellung. Auch für mögliche Reklamationen von Kunden sind sie zuständig.

 

Produktioner arbeiten die meiste Zeit in Büros am Computer und pflegen den Kontakt mit ihren Kunden. Doch auch im Außendienst bei Kundengesprächen vor Ort sind sie tätig. Sie arbeiten meist selbstständig und eigenverantwortlich. Bei Gesprächen mit Kunden ist ein gewisses Maß an Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick sehr wichtig. Kaufmännische Fähigkeiten und ein gutes Zahlenverständnis werden auch von Druckstückproduktionern erwartet. Auch kommunikative und soziale Kompetenzen z. B. für Kundengespräche dürfen nicht außer Acht gelassen werden.

 

Diese Kernkompetenzen sind für den Beruf des Produktioners sehr wichtig:

 

  • Medienkonzeption, Medienberatung und Mediendesign
  • Typografie und Schriftgestaltung
  • Farbgestaltung und Farbdesign
  • Arbeitsvorbereitung, Entwurf, Layout
  • digitale Bildbearbeitung
  • Herstellung und Kalkulation
  • Kundenbetreuung und Kundenberatung
  • Drucktechnik und Druckvorstufe
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Materialwirtschaft
  • Qualitätsprüfung und Qualitätssicherung

 

Ausbildung und Weiterbildung des Produktioners

Für die Tätigkeit als Produktioner gibt es keine eigene Ausbildung oder ein Studium. Für den Berufseinstieg ist eine Ausbildung in einem gestalterischen Beruf wie zum Mediengestalter oder Drucker hilfreich, es gibt aber auch viele Quereinsteiger. Sicherer Umgang mit den neuen Medien, sowie Interesse an Multimedia und Marketing sollte der Bewerber mitbringen. Möchte man sich beruflich weiterbilden, muss man sich auf laufende Veränderungen und Neuerungen einstellen. Stetige Weiterbildung ist in diesem Berufsfeld sehr wichtig.

 

Es ist auch möglich, ins Ausland zu gehen und dort internationale Berufserfahrung zu sammeln. Auf diese Weise können auch die eigenen Fremdsprachenkenntnisse aufgebessert werden. Der Job als Produktioner ist sehr abwechslungsreich und immer wieder neu. Durch die ganz unterschiedlichen Aufgaben, stellen sich immer wieder neue Herausforderungen.

 

Stellenangebote

Eine Arbeitsstelle finden Produktioner überwiegend in Werbeagenturen und Druckereien. Aber auch Stellenangebote bei PR Agenturen und Verlagen sind durchaus möglich und üblich.

 

Lohn und Gehalt

Das Einkommen eines Produktioners hängt sehr stark von dem jeweiligen Anforderungsprofil ab. Berufserfahrung und Verantwortlichkeit werden mit angerechnet. Teilweise gibt es Zulagen und entsprechende Sonder-Zahlungen, wie z. B. ein 13. Monatsgehalt oder Urlaubsgeld.

 

Einen typischen Tagesablauf gibt es in diesem Beruf nicht. Vielmehr muss man in diesem Berufsfeld täglich neue, teils komplexe Aufgaben lösen. Gleichzeitig müssen natürlich bereits laufende Produktionsabläufe im Auge behalten werden. Überstunden sind an der Tagesordnung, dafür gestaltet sich der Beruf abwechslungsreich, spannend und ohne eine festgelegte Routine.

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