Als Kodak im Januar dieses Jahres auf die Bretter ging, war der Aufschlag hart. Und er war das vorläufige, schmerzhafte Ende einer mehr als 124-jährigen Firmengeschichte.  Aber Kodak gibt sich nicht geschlagen.  Wieder fit machen soll das Traditionsunternehmen ein Kredit von fast einer Milliarde Dollar.

Was war passiert?

Kodak machte bereits seit dem Jahr 2007 keine Gewinne mehr. So versuchte man noch im letzten Herbst, ein Paket von rund 1100 Patenten zu Geld zu machen. Ohne Erfolg. Den K.O. vor Augen, versuchte man zuletzt noch einige der größten Wettbewerber vor Gericht zu zerren. Fujifilm, der Smartphone-Spezialist HTC, Apple und auch Samsung gehörten dazu. Dann blieb Kodak nur noch, den Schutz des US-Insolvenzrechts nach Kapitel 11 zu suchen. Die einzige, unrühmliche Möglichkeit, um den Forderungen seiner Gläubiger zu entgehen.

Ein kleines Filmdokument aus einer Zeit, in der es Kodak noch gut ging.

Kodak mit Kampfansage

„Lassen Sie sich nicht täuschen, Kodak steht heute und in Zukunft bereit, um seinen Kunden zu geschäftlichem Wachstum zu verhelfen.“ Starke Worte von Chris Payne, Vice President, Commercial Marketing Kodak. Und diesen Worten müssen Taten folgen, denn die Kunden des Unternehmens sind verunsichert. Die diesjährige Drupa ist dazu die beste Gelegenheit. Und zur Einstimmung auf dieses Großereignis lädt Kodak am 6. März zu einer Pressekonferenz ein. In Lissabon sollen Medienvertreter aus aller Welt erfahren, wie es mit Kodak weitergeht.

Kodak stellt Kunden ins Rampenlicht

Was ist überzeugender als Erfolg? So scheint man auch bei Kodak zu denken. Und so wird das Unternehmen auf der Drupa 2012 Kunden präsentieren, die durch eine gelebte Partnerschaft mit Kodak Erfolge erzielen. Die Strategie scheint klug gewählt. Das Motto: „Erzähle Deine Geschichte, wie Du mit Produkten, Lösungen und Dienstleistungen von Kokak effizient produzierst und höhere Gewinne erzielst.“ Damit setzt Kodak offensichtlich auf praktiziertes Empfehlungsmarketing.

Ein Fotopionier erfindet sich neu

Mit der angekündigten Pressekonferenz läutet Kodak eine neue Runde ein. Man zeigt sich, demonstriert Selbstvertrauen und vermittelt den Eindruck von ungebrochener Schlagkraft. Damit nicht bis zur Drupa zu warten ist sicher richtig. So ist einem die Aufmerksamkeit der Medienwelt gewiss. Auf und nach der weltgrößten Fachmesse der Druckindustrie wird sich zeigen, ob sich auch der gewünschte Erfolg für Kodak einstellt. Wie schnell kann sich ein Unternehmen mit fast 19.000 Mitarbeitern neu aufstellen? Wie schnell gelinkt es, sich den Veränderungen in den Märkten anzupassen? Welches Portfolio an innovativen Angeboten macht Kodak zukünftig für seine Kunden attraktiv?

Der angeschlagene Riese wird Antworten auf viele Fragen liefern müssen. Die Rivalen und Wettbewerber von Kodak werden die Gunst der Stunde zu nutzen wissen. Und so wird Kodak erst einmal auch Kunden verlieren. Ein schwieriges Jahr für Kodak, dieses Drupajahr 2012.

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