Wie die Financial Times berichtet, ist am Ende die Entscheidung vor allem: eine Entscheidung. Das Votum über die Zukunft der „Süddeutschen Zeitung“ fiel jäh, gleichwohl angemessen dramatisch.

Dass sich vier der fünf Eignerfamilien des Süddeutschen Verlags (SV) noch vor Weihnachten auf einen Käufer für ihren 62,5-Prozent-Anteil einigen könnten, hatten nur wenige erwartet.

Nach dem Verkauf des Süddeutschen Verlags bleiben bisher Aussagen über die Strategie des neuen Eigners ausDie lähmende Starre, die den Verlag von Deutschlands größter überregionaler Abo-Zeitung zuletzt befallen hatte, kann sich nun lösen. Jetzt stehen Redakteure und Verlagsmitarbeiter vor der Frage, wie es unter dem neuen Eigentümer weitergeht. Der hat sie bislang im Regen stehen lassen – Aussagen zu seiner Strategie blieb er über die Feiertage schuldig.

Am vergangenen Freitag hatte der Verlag nur knapp mitgeteilt, die Eignerfamilien Goldschagg, von Seidlein, Schwingenstein und Dürrmeier würden zum 29. Februar 2008 ihre Verlagsanteile an die Südwestdeutsche Medien Holding (SWMH) in Stuttgart verkaufen. Die hält bereits 18,75 Prozent und genießt ein Vorkaufsrecht, seit sie den SV in der Zeitungskrise 2002 vor dem Aus bewahrte. Die Familie Friedmann, fünfter SV-Gesellschafter und entschiedener Verkaufsgegner, behält ihren Anteil. Die Friedmanns, so heißt es, stehen der SWMH nahe.

„Ein fairer Preis“

Über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen. Aus dem Umfeld der Verhandlungen verlautet, die Stuttgarter zahlten etwa 620 Mio. Euro für das Anteilspaket. Der SV ist damit insgesamt 1 Mrd. Euro wert. Der Preis beträgt den Angaben zufolge mehr als das Elffache des Ebitda. „Ein fairer Preis“, sagt ein Branchenkenner – und nahe jener Summe, die die Familien erhofft hatten. Ursprünglich hatte die SWMH nur 470 Mio. Euro für das Anteilspaket geboten.

Quelle: Financial Times

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