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Die Heidelberger Druckmaschinen AG, weltweit führender Hersteller von Bogenoffset-Druckmaschinen, befindet sich nach 5 Jahren erstmals wieder in der Gewinnzone und treibt den Konzernumbau weiter voran. Es ist die Rede von weiteren 500 – 600 Beschäftigten, die beim „substanziellen Stellenabbau“ Ihren Arbeitsplatz verlieren könnten.

Aktuell feiern die Aktionäre Vorstandschef Gerold Linzbach als Retter des Traditionsunternehmens. Dem “Mannheimer Morgen” teilte Linzbach letzte Woche Donnerstag mit: „Wir haben noch immer Bereiche, die erzeugen keinen Cash, sondern verbrauchen nur Geld“ und meinte damit unter anderem Maschinen zur Weiterverarbeitung. „Hier werden wir teilweise ganz aussteigen oder Partner suchen. Dabei wird es auch zu einem substanziellen Personalabbau kommen, wir hinterfragen ganze Standorte.“ Die Ursachen der Verluste sollen so schnell wie möglich abgestellt werden.

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Welche Standorte das sein werden, wurde auf Nachfrage nicht bekannt gegeben. In den zurückliegenden Jahren wurde die Zahl der Beschäftigten bereits von vormals weltweit 20.000 auf 12.500 reduziert, was einer Quote von 37,5% entspricht. Mehr als 80 Prozent seines Umsatzes von zuletzt 2,7 Mrd. Euro erzielt das Unternehmen im Ausland.

Durch strikte Sparmaßnahmen hatte sich Heidelberger Druckmaschinen nach fünf unprofitablen Jahren in Folge erholt ist im Geschäftsjahr 2013/14 erstmals in die Gewinnzone zurückgekehrt. „Auch wenn wir uns für die Zukunft mehr vornehmen als die vier Millionen Euro Nettogewinn aus dem vergangenen Geschäftsjahr, so haben wir doch mit diesem ersten Schritt schon viel erreicht“, teilte Linzbach auf der Hauptversammlung mit, die am 24. Juli im Rosengarten in Mannheim stattfand. Linzbach ist seit September 2012 Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG. Von dem ehemaligen McKinsey-Berater, erwartete sich der Aufsichtsrat mehr Härte.

Siegfried Pfündel, der Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz ist heute schon davon überzeugt, dass Heidelberger Druck die strukturelle Krise überwunden hat. „Dafür verdient Herr Linzbach allerhöchste Anerkennung“, sagte er vor den 1750 Aktionären auf der Hauptversammlung in Mannheim.

Es bleibt nun abzuwarten welche weiteren Maßnahmen genau ergriffen werden, um die Zahlen weiter in die Gewinnzone zu verschieben und das Unternehmen wieder stabil zu machen. Es bleibt auch abzuwarten, wieviele Menschen an welchen Standorten Ihren Arbeitsplatz aufgeben müssen. Fürs Erste scheint Heidelberger Druckmaschinen gerettet zu sein. Die lange Unternehmensgeschichte, die mit der Gründung als Glockenfabrik im Jahre 1850 begann, setzt sich fort.

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