Bilderdruckpapier, auch Kunstdruckpapier genannt, besteht aus Zellstoffen, teilweise mit einem geringen Holzanteil. Es kann glänzend, matt und halbmatt gestrichen sein und eignet sich für alle Druckverfahren.

Im Offset-Druck können diese hochwertigen Papiere, durch den sogenannten „Strich“ allerdings besonders gute Ergebnisse erzielen. Der „Strich“ besteht aus natürlichen Pigmenten wie Kreide, Kaolin oder Satin-Weiß. Die Bindemittel im Strich sorgen dafür, dass dieser auf Rohpapier haftet und zusammenhält. Der „Strich“ erhält außerdem Hilfsmittel z. B. Färbemittel, Entschäumer und optische Aufheller. Die glatte Oberfläche des Papiers entsteht durch den Entschäumer, der wie Putz auf einer Wand, die Unebenheiten des Rohpapiers auffüllt.

 

Zum Bedrucken mit Bildern ist das Bilderdruckpapier besonders gut geeignet. Die Druckfarbe wird nicht gut aufsaugt, was dazu führt, dass die Farbabgrenzungen (Halbtöne) und Konturen genauer sichtbar sind. Besonders gut sieht man das bei Fotos in Hochglanzmagazinen, wenn man sie mit Fotos aus gewöhnlichen Zeitungen vergleicht. Fotos in Magazinen sehen immer hochwertiger aus, auch wenn sie auf der gleichen Druckmaschine gedruckt wurden. Das Farbergebnis auf Kunstdruckpapier ist meist brillant und die Kontraste wirken gestochen scharf. Deshalb eignet sich dieses Papier so gut für Broschüren, Flyer und ähnliches.

 

Die Einsatzmöglichkeiten bei den unterschiedlichen Druckverfahren

Bilderdruckpapier wird in den meisten Fällen für den Bogen-Offsetdruck verwendet. Der Offsetdruck basiert auf einem ausgeklügelten Zusammenspiel von Wasser und ölhaltiger Farbe (lipophil). Wenn Farbe fett-freundlich ist, hat es eine hydrophobe Eigenschaft. Die ölhaltige Farbe haftet deshalb nur an den Stellen, die kein Wasser enthalten. Die Druckplatte nimmt an den lipophilen Stellen Farbe auf und stößt sie an hydrophilen Stellen ab. Die Farbe wird über eine zwischengeschaltete Gummiwalze übertragen. Die lipophile Farbe trocknet an der Luft durch Wegschlagen des Öls. Das erfordert eine kurze Trocknungsphase nach dem Druck.

 

Die Grammaturen

Alle gestrichenen Papiere zwischen 70 bis 170 g/m² werden als Bilderdruckpapier bezeichnet. Ab einem Papiergewicht von 200 g/m² bis 300 g/m² spricht man von Bilderdruckkarton.

 

Die Einsatzmöglichkeiten von Bilderdruckpapier bei Produkten

Werden hochwertige Broschüren gedruckt, wird das Bilderdruckpapier matt gestrichen am meisten verwendet. Das Papier lässt sich besonders gut bedrucken und weiterverarbeiten. Im Digitaldruck kann das Bilderdruckpapier inzwischen auch eingesetzt werden. Hier müssen keine unnötigen Trocknungszeiten eingehalten werden. Daher können, bei diesem Verfahren, z. B. Flyer und Broschüren sofort weiterverarbeitet werden. Wird das Druckpapier matt gestrichen im Offsetdruck eingesetzt, müssen etwas längere Trocknungszeiten einkalkuliert werden als beim Druck auf Bilderdruckpapier glänzend.

 

Die gestrichenen Papiere und ihre Anwendungsmöglichkeiten

Bilderdruckpapier matt

Das matte Papier hat eine edle Optik. Die Farben erscheinen leuchtend und kräftig. Es sind detaillierte Druckerzeugnisse mit klarer Farbabgrenzung und scharfen Konturen umsetzbar. Da das Papier blendfrei ist, ist mattes Kunstdruckpapier zudem sehr lese-freundlich. Die Alterungsbeständigkeit ist allerdings sehr hoch.

 

Anwendungsbeispiele

 

  • Bildbände
  • Geschäftsberichte
  • Kalender
  • Prospekte
  • Poster
  • Programmhefte
  • Postkarten

 

Bilderdruckpapier halbmatt

Das halbmatte Papier liegt in seinen Eigenschaften zwischen glänzendem und mattem Bilderdruckpapier. Es finden sich daher entsprechende Anwendungsmöglichkeiten.

 

Bilderdruckpapier glänzend

Das glänzende Papier wirkt sehr hochwertig. Es hat einen sehr hohen Papierglanz und ist außerdem lackierbar. Diese Eigenschaft verleiht Abbildungen eine hervorragende Farbbrillanz. Die Alterungsbeständigkeit kann, bei diesem Papier, als sehr gut eingeschätzt werden.

 

Anwendungsbeispiele

 

  • Bild- und Kunstbände
  • Image-Broschüren
  • Kunstdrucke
  • Kalender
  • Geschäftsberichte

 

Die Vorteile

Lichtstrahlen, die auf die Oberfläche eines Bilderdruckpapiers treffen, werden gut reflektiert. Das hat zur Folge, dass Farben auf gestrichenem Papier stärker leuchten, als auf ungestrichenem (Offset- oder Natur) Papier. Ein weiterer Vorteil des „Strichs“: Er sorgt dafür, dass die Druckfarbe punktgenau auf dem Papier „steht“, also nicht ausfranst, wie z. B. bei Löschpapier. Daher sind auf gestrichenem Papier schärfere Abbildungen möglich, als auf ungestrichenem Papier.

 

 

Die Nachteile

Hitze ist einer der Gründe, warum Bilderdruckpapier nur bedingt in der Bürokommunikation eingesetzt werden kann. Verwendet man ein normales Kunstdruckpapier in einem Laserdrucker, würde der „Strich“ Blasen werfen und sich ablösen. Denn beim Druck eines Laserdruckers entstehen kurzfristig Temperaturen bis zu 200 Grad. Es gibt inzwischen aber speziell gestrichene Papiere für Laserdrucker, die einen anderen Strich als Bilderdruckpapiere haben und der Hitze aushält.

 

Der Edelmetall-Test

Doch wie kann man nun erkennen, ob ein Papier gestrichen ist oder nicht? Dafür gibt es einen sehr einfach durchzuführenden Test. Man streicht dazu mit einem silbernen oder goldenen Ring leicht über das Papier. Auf Bilderdruckpapier hinterlässt der Ring eine graue Spur. Sie entsteht durch eine chemische Reaktion des „Strichs“. Hervorgerufen wird diese chemische Reaktion durch die geringe Reibungshitze.

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